Erfolgreicher Wiederauftakt für Grunbach 1 nach langer Corona-Pause

Vier lange Monate waren seit dem letzten Spieltag vergangen, nun war es endlich wieder soweit: Die Saison in der Verbandsliga wurde nach dem coronabedingten Winterschlaf mit dem regulären 7. Spieltag fortgesetzt (die Runden 4 bis 6 müssen noch nachgeholt werden).

Anscheinend hatten die Grunbacher genügend Winterspeck in Form von Hirnschmalz über die kalte Jahreszeit retten können, denn mit einem 5:3-Auswärtssieg gegen Feuerbach gelang ein erfolgreicher Neustart.

Wenn man diese Metapher noch fortführt, hatte Andreas Schnabel (Brett 3) etwas wenig Speck auf den Rippen. Bereits ausgangs der Eröffnung geriet er als Weißer gegen Jan Urbansky in Nachteil und stellte dann noch einzügig einen ganzen Turm ein. Nicht viel länger dauerte die Partie von Peter Morlock (8) und Ingo Wenninger. Allerdings wurde hier in ausgeglichener Stellung die Friedenspfeife geraucht.

Kurz darauf konnte Berthold Rabus (1) den zwischenzeitlichen Ausgleich herstellen. Ihm gelang eine eigentlich gute Angriffspartie, die allerdings mit einem Zeitnotfehler behaftet war, der zum Verlust hätte führen sollen. Der Feuerbacher Armin Zimber „revanchierte“ sich aber umgehend mit einem Gegenfehler, wonach Berthold einen sehenswerten Mattangriff mit Springer- und Turmopfer aufs Brett brachte.

Anschließend zog Grunbach durch zwei weitere Siege davon. Zuerst konnte Vasileios Telioridis (4) gegen Daniel Klaus gewinnen. Die beiden hatten schon früh die ausgetretenen Theoriepfade verlassen und lieferten sich eine interessante positionelle Partie, in der Vasileios sukzessive Vorteile anhäufte und seinen Gegner überspielte. Kurz darauf erhöhte Alexander Siopidis (3) zum vorentscheidenden 3,5:1,5-Zwischenstand. Alexander hatte gegen Gerhard Schuster durch druckvolles Spiel die Qualität gewonnen und ein klar gewonnenes Endspiel erreicht. Dort agierte er aber zu passiv und machte sich das Leben unnötig schwer. Er gewann schließlich in immer noch vorteilhafter Stellung durch Zeitüberschreitung seines Gegners.

Anschließend konnte Feuerbach nochmals verkürzen. Oskar Volk (2) hatte einen schweren Stand gegen Hans-Reiner de Boer, der ihn am Damenflügel unter Druck setzte und einen Bauern gewann. Diesen Vorteil hielt der Feuerbacher fest, bis Oskar in Zeitnot einen Turm verlor.

Aus den beiden noch laufenden Partien benötigte Grunbach somit einen Punkt für den Mannschaftssieg, was zu diesem Zeitpunkt kein großes Problem mehr darstellen sollte.

Zuvor hatte die Partei von Linda Gaßmann (7) gegen Frank Herbert-Schweizer allerdings einen wechselhaften Verlauf genommen. Linda war früh in eine passive Stellung geraten. Ihr bot sich dann unverhofft die Chance auf einen Figurengewinn, die sie aber ausließ. Stattdessen übersah sie einen Abzugsangriff auf ihre ungedeckte Dame und verlor einen wichtigen Bauern. Dieser Nachteil hätte auch im resultierenden Läuferendspiel partieentscheidend sein sollen, wenn es Linda nach einem unüberlegten Bauernvorstoß des Feuerbachers, der seinem König wichtige Einbruchsfelder am Königsflügel nahm, nicht gelungen wäre, eine Festung zu errichten. In der Folge verteidigte sie sich umsichtig und wehrte alle Gewinnversuche ihres Gegners erfolgreich ab.

Den Schlusspunkt setzte unser Käpt’n Dirk König (6) gegen Steve Kreyer. Beide hatten von Beginn an auf Angriff gespielt, wobei Dirk die Stellung nach anfänglichem Nachteil ausgleichen konnte. Schließlich landete die Partie in einem Damenendspiel mit einem Springer und drei Bauern auf Grunbacher Seite gegen einen Feuerbacher Turm. In der fälschlichen Annahme, seinen Turm durch ein Damenschach zu verlieren, gab Dirks Gegner hier auf. Stattdessen hätte er mit seiner eigenen Dame das Schachgebot abwehren und gleichzeitig seinen Turm decken können. Nach dem Damentausch hätte das Endspiel dann gute Gewinnchancen für Dirk geboten, wäre aber noch nicht entschieden gewesen.

Als Fazit lassen sich zwei sichere und wichtige Mannschaftspunkte im Kampf um den Klassenerhalt konstatieren. Die Aussagekraft der aktuellen Tabelle ist aufgrund einiger noch offener Nachholspiele eingeschränkt. Am übernächsten Wochenende steht ein schwerer Doppelspieltag gegen die derzeitigen Tabellenführer Böblingen und Schwäbisch Hall auf dem Programm.

Berthold Rabus

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