Leichter als erwartet fuhr die 1. Mannschaft einen 6:2 Erfolg gegen Schwäbisch Gmünd 3 ein. Von der Papierform her war Grunbach zwar klarer Favorit. Da die Gmünder aber etliche Jugendspieler in ihren Reihen haben, deren aktuelle DWZ nicht unbedingt die tatsächliche Spielstärke widerspiegelt, durfte der Mannschaftskampf nicht auf die leichte Schulter genommen werden.
Die Begegnung lief dann jedoch bald in die aus Grunbacher Sicht richtige Richtung. Joachim Mayer (7) erzielte die frühe Führung. Er hatte sich gewohnt solide aufgebaut und kam rasch zu einer Initiative am Königsflügel, auf die sein Gegner nicht die richtige Antwort fand. Joachim gewann einen wichtigen Zentrumsbauern und bald darauf die Qualität und die Partie.
Nicht viel länger benötigte Spyridon Skembris (3). Mit gewohnt gutem positionellen Spiel übte er Druck auf einen Isolani aus. Beim Übergang ins Endspiel rechnete er dann genauer als sein Gegner und konnte einen Bauern gewinnen. Der von seinem Gegner wohl geplante Rückgewinn des Bauern hätte schlussendlich Figurenverlust nach sich gezogen. Die Verwertung des Mehrbauern im Endspiel mit Springer gegen Läufer stellte für Spyridon kein großes Problem dar.
Wenig später erhöhte Patrick Höglauer (1) auf 3:0, nachdem er seine Partie quasi zweimal gewinnen musste. Sein Gegner hatte schon frühzeitig eine Qualität gegeben, ohne dafür Kompensation zu erhalten. Patrick spielte danach im Glauben an eine baldige Aufgabe seines Gegners unkonzentriert weiter und musste seinen Materialvorteil wieder hergeben. Dermaßen wachgerüttelt riss er sich zusammen und konnte in ein gewonnenes Turmendspiel abwickeln.
Einen halben Punkt steuerte dann Vasileios Telioridis (8) bei. Seine Stellung war geprägt von ineinander verkeilten Bauernketten, bei denen nur die h-Linie offen war. Nachdem sich dort die Schwerfiguren abgetauscht hatten, konnten die verbliebenen Leichtfiguren auf beiden Seiten keine große Wirkung erzielen, so dass der Remisschluss die logische Folge war.
Anschließend unterbreiteten Jan Dietzel (2) und Berthold Rabus (4) Remisangebote, die von ihren Gegnern angenommen wurden. Auf beiden Brettern waren ungefähr ausgeglichene Endspielpositionen entstanden, bei denen ein Spiel auf Vorteil für alle Beteiligten mit Risiken verbunden gewesen wäre, was beim Zwischenstand des Mannschaftskampfes nicht nötig war.
Jürgen Ditter (6) musste gegen einen Spieler mit einer DWZ von lediglich 1100 antreten, der aber deutlich stärker agierte. Nachdem dieser eine Qualität geben musste, opferte er auch noch seinen zweiten Turm für einen gefährlichen Königsangriff. Jürgen konnte aber seinerseits ein schönes Gegenopfer anbringen, das Matt drohte. Dadurch verschaffte er sich die erforderliche Zeit für die Rochade, wonach die Partie entschieden war. Jürgen krönte seinen folgenden Gegenangriff mit einem schönen Turmopfer.
Da somit alle anderen Partien beendet waren, gab sich Guido Vielsack (5) schließlich mit einem Remis zufrieden. Er hatte die ganze Zeit über eine leicht vorteilhafte Stellung auf dem Brett, ohne einen konkreten Vorteil erzielt zu haben.
Die 1. Mannschaft bleibt durch diesen klaren Erfolg Tabellenführer, allerdings nur aufgrund der besseren Brettpunkte gegenüber den punktgleichen Unterkochenern. Somit ist auch weiterhin volle Konzentration erforderlich, um den Platz an der Sonne zu verteidigen.
Berthold Rabus, 29.01.2018