Am 2. Spieltag der Verbandsliga stand für Grunbach 1 das Auswärtsspiel in Stuttgart gegen Feuerbach auf dem Programm. Die Grunbacher wurden ihrer Favoritenrolle gerecht und gewannen klar, aber vielleicht etwas zu hoch mit 6:2.
Den Anfang machte Jan Dietzel (Brett 2), der mit einem Figurenopfer die Rochadestellung von Armin Zimber aufriss und im Angriff rasch gewann.
Feuerbach schlug aber postwendend zurück. Andrej Durica (8), der kurzfristig ins Team gerückt war, fiel einem Königsangriff seines Gegners Manfred Balzer zum Opfer.
Der anschließende Sieg von Oskar Volk (4) gegen Gerhard Schuster gab dann die Richtung für den weiteren Matchverlauf vor. Oskar hatte bei entgegengesetzten Rochaden eine zumindest verdächtige Position mit geschwächter Königsstellung. Sein Gegner verlor in der Folge aber total den Faden und Oskar gewann seinerseits durch einen Königsangriff.
Durch das Remis zwischen Guido Vielsack (3) und Jan Urbansky blieb der knappe Vorsprung für Grunbach bestehen. Guido hatte im Mittelspiel einen Bauern gewonnen, den Vorteil aber gleich darauf wieder vergeben. Später bot sich ihm beim Abtausch ins Endspiel nochmals eine Siegchance, an der er in Zeitnot vorbeiging und stattdessen in ein ausgeglichenes Läuferendspiel abwickelte.
Eine interessante Partie bot sich am Spitzenbrett zwischen Miro Kleman und Hans-Reiner de Boer. Miro hatte früh einen Bauern für Initiative und ein starkes Zentrum geopfert. Sein Vortrag war zwar nicht ganz fehlerfrei, aber dennoch instruktiv. Zwei verbundene Freibauern auf den Zentrumslinien brachten schließlich die Entscheidung zugunsten von Miro.
Bei Vasileios Telioridis (6) und Daniel Klaus hatte der Feuerbacher in der Eröffnung aufgrund seines Entwicklungsvorsprungs leichten Vorteil. Die Partie landete aber relativ schnell in einem remislichen Läuferendspiel, das nicht leicht zu spielen war. Vasileios unterlief dann auch ein auf den ersten Blick nicht offensichtlicher Fehler, den sein Gegner aber nicht ausnützte. Am Ende stand hier eine aus Grunbacher Sicht etwas glückliche Punkteteilung.
Berthold Rabus (5) widmete seiner Figurenstellung am Königsflügel nicht die erforderliche Aufmerksamkeit, fand sich rasch in einer unangenehm gedrückten Stellung wieder und gab auch noch sein Läuferpaar auf nachteilhafte Weise auf. Um Verwicklungen zu erzeugen, opferte er eine Figur für drei Bauern. Der Computer zeigt sich davon wenig beeindruckt, Bertholds Gegner Steve Kreyer gab die Figur aber rasch wieder zurück und landete in einem schwierigen Endspiel, in dem sich in Zeitnot auf beiden Seiten ein paar Ungenauigkeiten einschlichen. Nach der Zeitkontrolle hatte Berthold in einem Endspiel mit Türmen und ungleichfarbigen Läufern zwei Mehrbauern, die er sicher verwertete.
Den Schlusspunkt setzte Laszlo Mihok (7), der am Damenflügel in die Stellung seines Gegners Frank Herbert-Schweizer eindrang, den Vorteil zwischenzeitlich aber wieder vergab. Erst als der Feuerbacher unnötig eine Qualität opferte, erhielt Laszlo erneut Oberwasser und gewann in einem Endspiel mit Turm gegen Läufer dank guter Technik.
Mit dem gefühlten „4:4-Sieg“ am ersten Spieltag und dem nun reellen Mannschaftserfolg ist Grunbach gut in die laufende Saison gestartet. Bereits in zwei Wochen ist Sontheim zu Gast, das bisher etwas überraschend zwei knappe Niederlagen einstecken musste.
Berthold Rabus