Die Begegnung gegen Böblingen stand von Beginn an unter keinem guten Stern. Aufgrund coronabedingter Ausfälle konnten nur 6 Grunbach den Kampf gegen die Böblinger antreten. Somit stand es bereits zu Beginn 2:0 für Böblingen. Erstmals in der Geschichte konnten Zuschauer die Begegnungen der Grunbacher vom heimischen Sofa aus beobachten. Die Partien wurden live bei Chess24 übertragen.
Oskar Volk verlor als Schwarzer bei einer ungenauen Abwicklung im Zentrum einen Bauern und musste lange um den Ausgleich kämpfen. Dann ließ er dem Gegner die Chance diesen Mehrbauern im Zentrum vorzuziehen. Als der Bauer die 6. Reihe erreicht hatte, fehlte der Platz, um die Stellung noch länger zu verteidigen. Damit führte Böblingen bereits mit 3:0.
Den Anschlusstreffer erzielte FM Tomas Danada. Unser Spielertrainer widerlegte eine spekulative Eröffnungsvariante seines Gegners mit genauem Spiel und baute enormen Druck auf die generische Position auf. Schon nach 12 Zügen hatte der Gegner seine Dame nach kurzzeitigem Ausflug auf die Brettmitte auf das Feld f8 zurückbeordert. Dort wurde die Dame alsbald vom König auf e7 „geschützt“. Das diese Aufstellung nicht von Erfolg gekrönt sein konnte war klar, als der schwarzfeldrige Läufer von Tomas mal diesen, mal jenen Spies drohen konnte. Der Gegner nahezu zur Bewegungsunfähigkeit verurteilt, konnte letztlich das Eindringen von Tomas nicht verhindern und ergab sich.
Bei Andreas Schnabel verblieb nach dem Damentausch die besseren Bauern im Zentrum bei der Heimmannschaft. Andreas konnte kontinuierlich den Stellungsvorteil verwalten. Nach einer Ungenauigkeit des Gegners hing urplötzlich die Qualität des Gegners, für die dieser allerdings auch 2 Bauern einstreichte. Das Ergebnis war dann der Friedensschluss nach 37 Zügen.
Auch Ersatzspieler Andrej Durica kam sehr gut aus den Startlöchern. Mit unspektakulärem, aber druckvollem Spiel besetzte und festigte Andrej zunächst das Zentrum. Nach der langen Rochade des Gegners stand Andrej auf Gewinn. Der Angriff am Damenflügel war deutlich schneller als der gegnerische am Königsflügel. Im 23. Zug opfert der Gegner schließlich eine Figur, um den Druck aus der Stellung zu nehmen. Durch eine Ungenauigkeit von Andrej konnte der Gegner allerdings einen dritten Bauern erhalten, wonach sich die Stellung wieder nahezu im Gleichgewicht befand. Auch hier einigte man sich auf Remis zum Zwischenstand von 4:2
Berthold Rabus hatte von Beginn an das aktivere Spiel und konnte schließlich seinem Gegner Schwächen am Königsflügel zufügen. Der Versuch die Schwächen auszunutzen, gelang jedoch nicht. Da der Gegner sich aufmerksam verteidigte, einigte man sich nach 48 Zügen auf Remis.
Vasileios Telioridis spielte mit dem Gegner eine festgefahrene Stellung. Letztlich konnte keine Seite zunächst entscheidenden Vorteil erzielen, bis zu einem überraschenden Zentrumsdurchbruch von Vasileios. Danach ließ Vasileios seinen Gegner mit sehenswerten Kombinationen nicht mehr vom Haken und gewann schließlich mit tollem Finish die Partie zum 3,5:4,5-Endstand.
Letztlich eine klasse Leistung der Grunbacher die an 6 Brettern – zählt man nur die gespielten Partien die Begegnung für sich entschieden. Chancen für mehr gab es vor allem an Brett 7 und 8. Der Ausfall von 2 Stammkräften war aber letztlich für den Mannschafts-Punktgewinn zu viel und nicht zu kompensieren.
(Dirk König)