Das Schach des Lebens

Das Leben gleicht dem Schachspiel sehr,
ein Tanz aus Licht ein Schattenmeer.
ein Zug nach vorne ein Blick zurück,
vom Schicksal lenkt ein leiser Druck.

Die Bauern schreiten Zug um Zug,
getrieben von unsichtigem Pflug.
Sie kämpfen, fallen, stehen erneut,
von Hoffnung oder Angst betreut.

Die Türme ragen stark und starr,
ein Bollwerk unerschütterbar.
Doch Mauern brechen, wenn die Zeit
den Wandel durch die Felder treibt.

Die Läufer kreuzen quer das Feld,
mal voller Ziel, mal ohne Held.
Sie ändern Wege, eilen fort
und finden doch oft keinen Ort.

Die Dame zieht mit scharfem Blick,
beherrscht das Feld kehrt nie zurück.
Doch wer zu kühn die Züge wählt
verliert die Macht, bevor sie zählt.

Der König wankt mit schwerem Schritt,
die Macht vergeht, er bleibt zurück.
Geschützt, geführt, doch nie ganz frei
am Ende fällt er, Spiel vorbei

Und über allem, lautlos still,
verrinnt die Zeit so wie sie will
ein Spiel aus Glück, ein Spiel aus Schmerz,
ein Tanz der Züge - Herz um Herz.

Drum setzt dein Spiel mit klarem Sinn,
vertraue Mut, verlier nicht blind.
Denn wer nur zögert, wer nur flieht,
der hat verloren, eh er zieht.

(Anja König)

Das nebenstehende Gedicht hat unser Mitglied Anja König am Rande der Württembergischen Schnellschachmeisterschaft verfasst. Neben allen organisatorischen Aufgaben blieb also noch Zeit für Poesie.

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