Ein Gespenst geht um in Europa.
Naja, nicht der Kommunismus und auch nicht in Europa, in unserer Liga ist es der Abstieg.
Wir haben gute Chancen.
Gute Chancen, dem Gespenst zu entgehen.
Und wir heute mit zufriedenen Gesichtern. Nur einer nich.
Einzügig Figur eingestellt, in Gewinnstellung.
Dass kann man schon tragisch nennen, denn Florian (6) ist um Form bemüht und hat sie heute beinahe eingefangen.
Die zwei Ideen mit c2-c4 und d3-d4 sollten Mut machen für die nächste Zeit! 0:1
Nach 60 Spielminuten beobachte ich, wie sich unsere Abiturienten vergnügt draußen an der frischen Luft leicht erheitert unterhalten. Es gibt nicht nur das schwierige Schach mit seinen ewigen Problemen - das sag ich Euch!
Nahezu zeitgleich gewinnt einmal mehr Oskar (4). Dieses Mal nicht mit Opfer und starkem Angriff sondern durch einen feinen Tausch von Leichtfiguren mit anschließendem Damengewinn gegen zwei Leichtfiguren. Dann war es leicht. 1:1
Rainer Kindsvater ahnte schon nach wenigen Zügen, dass das heute nicht leicht wird. Er fand schon in der Eröffnung nicht die richtigen Mittel. 1:2
Alexander (2) macht es besser: nach langer Rochade und ordentlichem Zentrum folgt ein Bauerngewinn mit Durchbruch. Im Turmspiel kann Alexander den Bauernvorteil halten und gewinnt nach Abtausch dann einfach. 2:2
Michael an Brett 3 spielt wieder eine inspirierte Partie. Die Figuren stehen quasi auf der Grundlinie und hauen doch nach Gegenüber rein. Bauerngewinn und viele fröhliche Möglichkeiten folgen. Wieder eine Superpartie. 3:2. Wir führen.
Es könnte zwei, vielleicht auch nur einen Mannschaftspunkt geben.
Offen sind noch. Reiner Lenz an (5) mit ausgezeichneter Stellung, Jenny an (7) ständig unter Druck, aber scheinbar unbeteiligt.
Und dann ist da noch Herbert Schnaitmann an (8): Sein Gegner kann die geschlossene Stellung halten und kommt gut aus dem Mittelspiel heraus. Die Figuren stehen etwas ungeordnet bei beiden. Das nutzt Herbert zu einer tödlichen Mattdrohung und kann gewinnen. 4:2.
Nun sind wir die Sieger: Reiner an (5) gewinnt klar. Sein Übergewicht nimmt stetig zu. 5:2
Damit ist die Partie von Jenny nicht mehr so sehr von Bedeutung. Sie bleibt mit ungleichfarbigen Läufern spannend. Der Läufer muss gegeben werden. Und Jenny kann mit letzter Kraft den letzten Bauern des Gegeners schlagen. Ein Remis ist geschafft!! 5,5:2,5
Spraitbach ist mit der "normalen" Aufstellung angetreten. Die gemeldeten Spitzenbretter sind nur selten mit dabei.
Wir dagegen schöpfen unser Potential weitgehend aus.
Wenn wir es nicht aus der Mannschaft stoßen - wie von mir geschehen. Ich habe in der vorherigen Runde Paris zum zweiten Mal als fehlend gemeldet. Das hatte seine Disqualifikation für das laufende Spieljahr zur Folge und dann ist er auch noch aus dem Verein ausgetreten.
Hier war ich nicht Herr der Lage und ich bitte alle um Entschuldigung, insbesondere natürlich Paris.
Denn seine und unsere Hoffnungen haben sich nicht erfüllt.
Das ist sehr schade.
Und ich habe meinen Anteil daran.
Das ist nicht schade, sondern schlecht.
- Rüdiger