Mit 2 knappen Niederlagen und 4 Siegen der Gastgeber waren wir, trotz der Tabellenführung, gewarnt, dass dies in Schorndorf kein Spaziergang werden wird.
Der Gegner von SF Jürgen Angott (1) hatte offenbar die Umstellung auf die Sommerzeit nicht gecheckt und kam eine Stunde zu spät, weshalb der erste Punkt kampflos an uns ging. SF Joachim Knecht (6) hatte durch ungeschickte Züge des Gegners bereits nach 16 Zügen zwei zusammenhängende Freibauern, die er problemlos nach vorne trieb, bis der Gegner wenige Züge später aufgab. SF Rolf Kaminke (8), der für SF Ulf Hermann als Ersatz einsprang, konnte aufgrund des unheimlichen Drucks des Gegners weder die kleine noch die große Rochade machen und musste schließlich kurz vor dem Matt aufgeben.
SF Harald Baiker (4) remisierte in ausgeglichener Stellung in der Abtauschvariante der französischen Eröffnung im 16. Zug. SF Christian Duscher (5) stand im reinen Bauernendspiel durch einen Freibauern auf Sieg, der dann zuvor trivial durch Zeitüberschreitung des Gegners eintrat. Jetzt hatten wir also 3,5 Brettpunkte, wobei klar war, dass ein weiteres Remis zum Mannschaftsremis reicht und damit wohl auch zur Meisterschaft, da wir dann uneinholbar vor dem letzten Mannschaftskampf, bereits als Meister der Bezirksklasse Werst feststünden.
Die 3 letzten Partien machten es aber etwas spannend und nervenaufreibend.
SF Hermann Reicherter (7), als Topscorer der Bezirksklasse, bot mannschaftsdienlich remis an, in einer sehr guten Stellung, die langfristig durch Beherrschung der einzigen offenen Linie wahrscheinlich zum Sieg geführt hätte. Der Gegner sah dies ein und willigte in das Remis ein, worauf die Meisterschaft schon perfekt war.
Die verbliebenen Partien von SF Hasso Hof (3) und SF Matthias Weißhaar (2) waren aus Grunbacher Sicht schwierig. Hasso hatte bis zum 25. Zug weder Damenturm noch Damenläufer entwickelt bzw. bewegt und stand durch eine Fesselung des Läufers durch den gegnerischen Turm auf der Grundlinie unter starkem Druck. Durch zwei einzig spielbare Bauernzüge entstand aus dem nichts für Hasso ein Freibauer, dessen Eliminierung den Gegner einen Läufer gekostet hätte, worauf er nach gerade überstandener Zeitnotphase entnervt das Remis von Hasso annahm. SF Matthias Weishaar stand mit seiner russischen Eröffnung sofort stark unter Druck, musste Mattdrohungen abwehren und verlor schließlich eine Leichtfigur. Hierfür erhielt er 2 Bauern, wodurch sich ein spannendes Endspiel mit Turm und 2 Bauern gegen einen Turm, einen Springer mit einem Bauern entwickelte, was Matthias mit viel Geduld und Können noch zum Remis abwickelte.
Wir hatten damit 5:3 Brettpunkte und damit sämtliche 8 Mannschaftskämpfe in dieser Runde gewonnen und sind vorzeitig vor dem letzten Spiel Meister der Bezirksliga geworden.
Ein großes Lob an unseren Mannschaftsführer Hermann Reicherter, der mit viel Engagement dafür sorgte, dass wir immer vollzählig gespielt haben. Dies gilt auch für alle Spieler, die zu dem überragenden Ergebnis beigetragen haben. Den Erfolg komplettiert auch die 5. Mannschaft, die heute ebenfalls gewann und auf dem 2. Platz steht.