Seit über 20 Jahren werden jährlich die deutschen Amateurmeisterschaften ausgespielt. Hierbei gibt es 6 Wertungsgruppen von A (TWZ 2101-2300) bis G (TWZ<1200). So fanden sich über 370 Spieler in den zwei sehr schönen Spiellokalen der alten Stuttgarter Reiterhalle im Hotel Maritim ein. Darunter fünf Grunbacher: Oskar Volk, Jürgen Hartlieb (in der B Gruppe) sowie Peter Morlock, Andrej Durica und Udo Bangert in der C-Gruppe. Es wurden in jeder Gruppe jeweils 5 Runden gespielt. Da in jeder Gruppe ungefähr gleich starke Spieler mitspielten, gab es keine leichten Gegner. Die Spielbedingungen waren in den Räumlichkeiten ideal. Die Hoffnungen der Grunbacher auf einen der begehrten 7 Endrundenplätze in jeder Gruppe zu erreichen waren nach den Setzlisten (Oskar Volk Setznummer 18 unter 58 TN, Udo Bangert Setznummer 10 unter 70 TN) aber eher gering. Dies hatte aber den Vorteil das man ohne Druck frei aufspielen konnte. Andrej Durica hatte das Pech, an der ersten Runde nicht teilnehmen zu können. Trotzdem erreichte er noch gute 2,5 aus 4. Bei einem Sieg mehr hätte es ggf. für die Endrundenqualifizierung reichen können. Peter Morlock lieferte auch lange Kämpfe und erreichte mit 2,5 aus 5 ein solides Ergebnis, was aber nicht die langen und harten Kampfpartien erahnen lässt. Peter hatte im Dezember 2017 in Aalen schon einmal den 2 Platz erreicht. Jürgen Hartlieb hatte mit Setzlistenplatz 41 von 58 in der starken B-Gruppe einen erwarteten schweren Stand. Er erreichte aber 4 Remis und musste sich nur in Runde vier seinem Gegner geschlagen geben. Jürgen stand sogar öfters deutlich besser, aber in den Zeitnotphasen in komplexen Stellungen immer die richtige Abwicklung zum Sieg zu finden ist halt nicht einfach und kostet viel Kraft. Jürgen kann aber mit dem Ergebnis und den gesammelten neuen Erfahrungen auch sehr zufrieden sein. Udo Bangert spielte in der vierten Runde am Samstagnachmittag die längste Partie des Tages um nach 4,5 Stunden und 61 Zügen seinen Gegner in der Zeitnotphase niederzuringen. Damit konnten sich Udo in der C Gruppe mit 3 aus 4 und Oskar mit 3 aus 4 in der B Gruppe sich noch Hoffnungen machen, durch Siege in der Schlussrunde Finalplätze zu erreichen. Udo probierte dann zwar noch gegen den badischen Verbandsligaspieler eine total ausgeglichene Stellung auf Sieg zu spielen, büßte aber damit einen Bauer in komplexer Stellung ein. Da sein Gegner aber vor der ersten Zeitkontrolle noch 7 Minuten für die restlichen 16 Züge hatte nahm er das Remisangebot von Udo nach 6 Minuten Bedenkzeit an. In der Partieanalyse mit GM Gerald Hertneck meinte dieser dies sei eine bemerkenswerte Partie, in der der Gegner von Udo mit schwarz bei den ersten 15 Züge immer die besten Züge fand. Oskar kam in der Schlussrunde mit der Eröffnung seines Gegners nicht zurecht und geriet in Materialnachteil. Oskar probierte dann seine letzte Chance seinen g Bauern angreifen zu lassen, was den Gegner aus dem Konzept brachte und er sein Mehrmaterial wieder verlor, womit Oskar sich das Remis und 3,5 Punkte sicherte.
Nun hieß es bei der Siegerwertung warten ob die Buchholzzahl für einen Qualifikationsplatz trotz Remis noch reichen würde. Zunächst wurden die Mannschaftspreise vergeben. Hier verpassten wir mit 12 Mannschaftspunkten wegen der etwas schlechteren Buchholzwertung knapp den 4. Platz und damit die 3 Preisränge. Dann wurden die Preisränge beginnend mit der G-Gruppe jeweils die beste Dame und die Plätz 7 bis 1 vorgelesen. Es wurde spannend. Nachdem der 7te Platz der C-Gruppe nicht Udo hieß, rechnete er schon mit einem undankbaren 8ten Platz. Doch oh Wunder der Name des 6ten Platzes hieß dann doch Udo Bangert, nachdem er vor der letzten Runde auf dem 5ten Platz lag. Bei der Verlesung der B-Gruppenpreisträger musst man nicht ganz so lange warten. Platz 7 und damit auch ein Endrundenqualifizierungsplatz ging an Oskar Volk.
Damit fand die Preisverleihung für die Grunbacher noch ein versöhnliches Ende. Die Finalrunde wird wohl vom 1-3 August 2024 stattfinden, wo dann die stärksten Amateure aus Deutschland aufeinandertreffen werden.
4 von 5 Grunbacher konnten zudem ihre Turnierwertungszahlten steigern. Wobei Oskar Volk mit einer Turnierwertungszahl von über 2200 ein sehr gutes Ergebnis erreichte, welches ihn wohl bald die Teilnahme in der A Ratinggruppe ermöglichen kann.
Zum Schluss gilt den Organisatoren und dem Hotel Maritim in Stuttgart sowie den Schiedsrichtern zu danken für das perfekt organisierte Turnier, was zur Wiederteilnahme einlädt.
Udo Bangert