Glück des Tüchtigen bei Meisterschaftsfavorit Schmiden/Bad Cannstatt

Als Tabellenerster der Senioren fuhren wir zum Meisterschaftsfavoriten Schmiden/Bad Cannstatt, welche mit 4 Zweitbundesligaspielern, davon 3 Fidemeistertitelträger,  gegen uns antreten. Wir hatten zwar mit unserem Trainer und Großmeister Spyridon Skembris die Hoffnung auf einen Brettpunkt am ersten Brett, an den Brettern 2-4 waren wir aber dem Favoriten von der Spielstärke her deutlich unterlegen. So hatten wir aber den Vorteil, dass wir frei aufspielen konnten. Spyridon spiele eine moderne Eröffnung und man hatte das Gefühl trotz einiger gegnerischer Drohungen hatte er die Stellung immer fest im Griff und es würde nur eine Frage der Zeit sein wann er gewinnt. An Brett 2 kam Vasileios unter starken Druck gegen Routinier FM Mark Trachtmann, in der Stellung waren aber viele taktische Möglichkeiten für Vasileios. In aufkommender Zeitnot von Trachtmann wich dieser einem Dauerschach aus übersah kurz darauf aber den Verlust von 2 Bauern was das 1:0 für Grunbach brachte. An Brett 3 spielte zwar Jürgens Gegner die Eröffnung die Jürgen selbst öfters mit schwarz spielt, jedoch konnte FM Steffen Eisele Jürgens taktische Fallen aus dem Wege gehen und  Stück für Stück seine Stellungsvorteile ausbauen, was zunächst Jürgen einen Bauer kostete und am Ende durch eine Springergabel noch eine Leichtfigur, weshalb Jürgen das Endspiel 2 Leichtfiguren gegen eine Leichtfigur mit einem Bauer weniger sofort zum 1:1 aufgab. Kurz darauf gab FM Thilo Kabisch seine Partie gegen Spyridon wegen deutlichem Materialverlust auf. Es stand nun 2:1 für Grunbach. An Brett 4 kam Udo etwas seltsam mit schwarz aus der Eröffnung, wobei sein Gegner diese besser kannte und meinte es wäre noch eine bekannte Theoriestellung gewesen. Im Mittelspiel konnte der Gegner dann einen Springer gegen 2 Bauern gewinnen. Udo behielt aber dafür den wichtigen schwarzfeldrigen Läufer bei offener Königsstellung. Udos Gegner verpasste es dann aber seine unharmonisch zusammenspielenden Figuren zu aktivieren und wollte durch Damentausch schnell die Stellung vereinfachen. Der Damentausch war aber vergiftet so das Udo den gegnerischen Springer zurückerobern konnte. Es kam zu einem Endspiel mit 2 Mehrbauern in einem Doppelturmendspiel mit ungleichen Läufern . Hier zahlte sich das Training mit Spyridon aus, wo wir dieses Endspiel mit gleich vielen Bauern trainiert hatten. Udo tauschte zur Sicherheit beide Türme, so dass mit den ungleichen Läufern ein Remis (und damit der Mannschaftssieg) auf jeden Fall sicher war. Udo gewann dann aber noch einen zweiten Bauern am Damenflügel und 2 Freibauern auf g und b Linie bei aktiver Königstellung überfordern aber selbst einen ungleichfarbigen Läufer weshalb der Gegner zum 3:1 aufgab. Damit bleibt Grunbach überraschend als einzige Mannschaft verlustpunktfrei auf dem ersten Platz und hat es nun selbst in der Hand ggf. erstmalig württembergischer Seniorenmannschaftsmeister zu werden. Im Idealfall könnte ein Sieg aus den letzten beiden Runden schon reichen. Hier warten aber noch weitere sehr starke Gegner auf Grunbach. Mit dem Sieg über den Wertungsfavoriten haben wir aber gezeigt, dass dies an einem guten Tag auch für Grunbach möglich ist.

Udo Bangert

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