Vereinsgeschichte 3

Die Goldenen Jahre

(1972 bis 1981)

Gasthof Traube

Emil Stich

GM Darga gegen Krüger

GM Klaus Darga (ganz rechts, stehend) gegen Berhard Krüger (links, sitzend). Darga wird diese Partie verlieren. Die Zuschauer (v.l.n.r. stehend): Eduard Hartl sen., Kurt Stadler, Wilhelm Heinkel, Philipp Philipps, sitzend Werner Weiss.

GM Unzicker mit Josef Kräutle

GM Hecht in Grunbach

Reiner Lenz

Mitte bis Ende der 70er-Jahre erlebt der Verein eine sportliche Blütezeit. Die erste Mannschaft spielt durchgängig in der Landesliga des Schachbezirk Ostalb. Teilweise tritt der SC Grunbach mit fünf Mannschaften in den Mannschaftswettbewerben an. Erneut werden vier Meisterschaften gewonnen. Zurückzuführen ist der sportliche Erfolg in nicht unerheblichem Maße auf die gute Jugendarbeit, die ab 1972 mit der ersten Gründung einer Jugendgruppe intensiviert wird. Wolfgang Dietermann (Foto links) wird der erste Jugendleiter des Vereins. Durch zwei Todesfälle verliert der Schachclub wichtige Persönlichkeiten: Rudolf Besemfelder (1975) und Emil Stich (1978). Bei den Vereinsmeisterschaften dominiert zunächst der im Jahre 1973 aus Albstadt zugezogene Schachfreund Gerhard Weber das Spielgeschehen. Später kann Reiner Lenz, der aus der eigenen Vereinsjugend stammt, erste Erfolge feiern. Gleich dreimal findet eine Simultanveranstaltung mit einem Großmeister in Grunbach statt.

Herbst 1972        Wolfgang Dietermann und Herbert Wolf gründen die erste Jugendschachgruppe des Schachclub Grunbach. Diese hat mit 17 Teilnehmern gleich zu Beginn einen großen Zuspruch.

10.11.1972          Der Schachclub Grunbach veranstaltet auf Initiative von Wilhelm Heinkel und großer Unterstützung des Strümpfelbacher Lehrers Fritz Hochmuth das erste Turnier für Schulmannschaften im unteren Remstal. Bis 1976 werden insgesamt fünf Turniere ausgerichtet.

25.11.1972          Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums organisiert der SC Grunbach erstmals einen Simultanwettkampf. Der 38-jährige GM Klaus Darga spielt im Gasthof Hirsch 35 Partien und siegt 31,5:3,5. Neben fünf Remispartien kann Bernhard Krüger als einziger gewinnen.

3.5.1973             Am Abend der Hauptversammlung wird die Vereinskasse mit einem Kassenbestand in Höhe von DM 367,-- gestohlen. Eine Sammlung unter den Mitgliedern in den folgenden Monaten ergab Spenden zu Gunsten der Vereinskasse in Höhe von DM 651,--.

30.8.1973           Zum ersten Mal wird eine vierte Mannschaft gemeldet. Sie hat zunächst 6 Jahre Bestand und belegt ausschließlich Plätze in der oberen Tabellenhälfte, fünfmal B-Klasse und im letzten Jahr in der A-Klasse. Gleichzeitig kann durch die Vizemeisterschaft des Vorjahres erstmals eine dritte Mannschaft in der Kreisklasse gemeldet werden.

17.3.1974           Die zweite Mannschaft wird mit 11:1 Mannschaftspunkten Meister der Kreisklasse. Im letzten Spiel gelang ein deutliches 6:2 gegen die zweite Mannschaft von Leinzell. Damit gelingt der sofortige Wiederaufstieg.

12.4.1975           Ein zweiter Simultanwettkampf findet in Grunbach statt. Der 36-jährige GM Hans-Joachim Hecht erspielt an 35 Brettern mit 31,5:3,5 exakt das gleiche Ergebnis wie GM Klaus Darga drei Jahre zuvor. Allerdings gibt es diesmal mit Günter Döbert (SC Grunbach) und Eberhard Fink (TSF Welzheim) zwei Gewinner. Drei Partien endeten Remis.

4.5.1975             Dank der Planung von Wilhelm Heinkel wurde ein Familienausflug mit 35 Teilnehmern durchgeführt. Das nasskalte Wetter tat der guten Stimmung keinen Abbruch. Ziele des Busausfluges waren das Pumpspeicherwerk Glems und das Pferdegestüt Marbach im großen Lautertal. Ein Mittagessen im Seehotel bei Spanferkel und Stauseeplatte rundete die Veranstaltung ab.

1.6.1975             Der Handels- und Gewerbeverein veranstaltet das erste Straßenfest in Grunbach. Der Schachclub Grunbach ist als Verein der ersten Stunde dabei. Bis 1981 werden an sieben Festwochenenden Simultanwettkämpfe und Garten- bzw. Straßenschach angeboten. Ab 1982 wird die Beteiligung zunächst abgesagt, da die Werbewirkung als zu gering eingestuft wird.

5.6.1975             Der 41-jährige Josef Kräutle (Foto rechts) wird zum 1. Vorsitzenden des SC Grunbach gewählt. Er wird damit Nachfolger des am 18.4.1975 verstorbenen bisherigen Vorsitzenden Rudolf Besemfelder. Kräutle wird insgesamt 18 Jahre im Amt bleiben und damit der Vorsitzende mit der bisher längsten Amtszeit werden. Legendär ist der bekannteste Spruch des dritten Vereinsleiters in der Clubgeschichte, der das Lokal stets mit den Worten „Leut, ganget hoim!“ verlies.

5.6.1975             Der aus Geradstetten stammende Schachfreund Hans-Joachim Pfleiderer schlägt vor, den Namen des Vereins in „Schachclub Remshalden“ zu ändern. Am 1.10.1974 war die Gemeinde Remshalden aus dem Zusammenschluss der Gemeinden Grunbach und Geradstetten entstanden. Die Teilgemeinden Buoch, Hebsack und Rohrbronn waren bereits zum 1.1.1972 auf Grunbach und Geradstetten vereint worden. Das Abstimmungsergebnis wurde mit 14 Ja-Stimmen, 8 Nein-Stimmen und 2 Enthaltungen festgestellt. Damit wird die notwendige Zweidrittel-Mehrheit von 16 Ja-Stimmen knapp verfehlt.

Februar 1976      Ein Freundschaftsspiel gegen den Bezirksligisten Roding aus dem Bayerischen Wald an 10 Brettern endete mit 6:4 für den SC Grunbach. Siege erreichten Emil Stich, Günter Döbert, Egbert Bublitz, Bernhard Krüger und Norbert Röseler, während Otto Wiesner und Achim Olpp unentschieden spielten.

13.2.1977           Die zweite Mannschaft wird zum zweiten Mal Meister der Kreisklasse – diesmal mit 12:0 Mannschaftspunkten. Dabei treffen in der Schlussrunde die beiden bis dahin verlustpunktfreien Mannschaften aufeinander. Grunbach besiegt den SV Hussenhofen II mit 7:1 sensationell hoch. Zum 4. Mal steigt die zweite Mannschaft in die Bezirksliga auf. Nachdem die drei ersten Gehversuche immer mit dem sofortigen Wiederabstieg bestraft wurden, so gelingt jetzt der Verbleib in der Bezirksliga für 3 Jahre.

20.8.1977           Zum 15-jährigen Vereinsbestehen organisiert der SC Grunbach eine dritte Simultanveranstaltung. GM Wolfgang Unzicker spielt an 40 Brettern und erreicht mit 35,5:4,5 ein deutliches Resultat. Nur Valentin Geilfuß von der SG Schwäbisch Gmünd kann den Großmeister bezwingen. Bemerkenswert ist zudem, dass die 12-jährige Doris Matzel gegen den 40 Jahre älteren Großmeister eines der insgesamt sieben Remis behauptet.

30.8.1977           Die Mitgliederzahl erreicht mit über 50 einen neuen Höchststand. An der Vereinsmeisterschaft nehmen erstmals 31 Spieler teil und auch die Jugendvereinsmeisterschaft hat 12 Teilnehmer. Zum ersten Mal wird eine 5. Mannschaft gemeldet. Sie erreicht auf Anhieb den Meistertitel in der B-Klasse, vor der vereinseigenen 4. Mannschaft auf Platz 2, und wird trotz des Erfolges mangels Spieler im Jahr darauf wieder abgemeldet.

8.1./22.1.1978     Mit zwei Meisterschaften in der A- und in der B-Klasse durch die 3. und 5. Mannschaft, gepaart mit Platz 3 in der Landesliga durch Grunbach 1 und einem Platz 6 in der Bezirksliga durch Grunbach 2 und vervollständigt durch Platz 2 in der B-Klasse durch die 4. Mannschaft endet die bis dahin erfolgreichste Saison des Schachclub Grunbach.

15.2.1978           Am 15. Februar 1978 verstirbt Emil Stich. Stich war Gründungsmitglied und maßgeblich dafür verantwortlich, dass im Jahre 1962 der Schachclub Grunbach gegründet wurde. Schon seit 1954 hat Stich die Schachspielerrunde ins Leben gerufen und protegiert. Seit Gründung des Vereins war Stich mit kurzer Unterbrechung als Spielleiter im Vorstand aktiv. Anlässlich seines Todestages wird seit 1979 alljährlich im Februar der von seiner Ehefrau gespendete Stichpokal ausgetragen. Mit der Saison 1977/78 und damit zeitgleich mit dem Tod von Emil Stich enden die aus Grunbacher Sicht „Goldenen Siebziger“. Erst ab Mitte der 90er Jahre wird der Schachclub wieder ähnlich erfolgreiche Zeiten erleben.

März 1979          Gerhard Weber gewinnt die 6. Vereinsmeisterschaft in Folge. Eine derartige Serie ist einmalig im Schachclub Grunbach. Auch in Blitz- oder Schnellschachmeisterschaften werden bis heute keine 6-maligen Siege in Folge erreicht. Mit dem 6. Erfolg wird Gerhard Weber Rekordtitelträger vor Egbert Bublitz mit 5 Titeln.

2./12.7.1979        Der Schachclub Grunbach beendet die Saison mit zwei Freundschaftspielen gegen die Betriebssportgemeinschaft von Daimler-Benz. Konnte man sich beim Hinspiel in Untertürkheim noch mit einer knappen 7,5:8,5-Niederlage achtbar aus der Affäre ziehen, so setzten sich die mit zahlreichen Oberliga- und Verbandsligaspielern angetretenen Gäste im Rückspiel deutlich mit 11:3 durch.

15.5.1980           Der 19-jährige Reiner Lenz (Foto) gewinnt erstmals die Vereinsmeisterschaft. Er ist bis heute der jüngste Spieler, der je Vereinsmeister im Schachclub Grunbach wurde.

30.8.1980           Nach einem Jahr Pause wird die 4. Mannschaft erneut ins Leben gerufen. Diesmal für 4 Spielzeiten. In allen 4 Jahren spielt die Vierte in der A-Klasse.

30.8.1981           Zum zweiten Mal geht auch eine 5. Mannschaft an den Start. Erneut wieder nur für eine Spielzeit. Die Mannschaft belegt Platz 7 in der A-Klasse.

10.9.1981           Die Jugend erhält für das Training einen Raum in der Grundschule Grunbach.