Grunbach 1 weiterhin erfolgreich

Grunbach 1 weiterhin erfolgreich

Die 8. und vorletzte Runde der Landesliga hielt für Grunbach 1 eine – zumindest der Papierform nach – vermeintliche Pflichtaufgabe gegen Crailsheim parat. Alles andere als ein klarer Sieg wäre bei einem durchschnittlichen DWZ-Unterschied von gut 300 Punkten eine Überraschung gewesen.

Der Mannschaftskampf begann aus Grunbacher Sicht dann auch erfreulich, da es bald 2:0 stand, was Patrick Höglauer und Andreas Schnabel an den Brettern 1 und 8 zu verdanken war. Patrick hatte die Partie gegen Michael Schwenzer jederzeit unter Kontrolle. Nachdem er im Mittelspiel einen wichtigen Bauern gewinnen konnte, brach die gegnerische Stellung bald auseinander. Andreas hatte seine Partie anfangs ruhig angelegt, erspielte sich dann aber eine leichte Initiative am Königsflügel. Sein Gegner Roderich Sprick verpasste eine gute Chance, um das Spiel mindestens auszugleichen, und verteidigte sich zu passiv. Das gab Andreas die Möglichkeit, mit seiner Dame entscheidend in die gegnerische Stellung einzudringen und zwei Bauern zu gewinnen. Das sich ergebende Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern stellte für ihn dann kein Problem mehr dar, da er über verbundene Freibauern verfügte, die nicht blockiert werden konnten.

Anschließend remisierte Dirk König an Brett 7. Nach der Eröffnung verfügte er über die klar bessere Stellung, in der alle seine Figuren gut standen. Allerdings stellte sich die Frage, wie die Position weiter zu verstärken war. Dirk fand wohl nicht die beste Fortsetzung und sein Gegner Jürgen Kochendörfer konnte die Partie in der Folge ausgleichen, woran sich bis ins Läuferendspiel nichts mehr änderte.

Eine erste Zwischenbilanz lautete somit 2,5:0,5 für Grunbach. Bei den übrigen Partien war zu diesem Zeitpunkt noch keine klare Tendenz ersichtlich und insbesondere ein Blick auf die Mittelachse ließ zwar keine Sorgenfalten aufkommen, legte aber weiterhin volle Konzentration nahe.

In der Folge sollte sich an den meisten Brettern dann aber doch der deutliche Spielstärkeunterschied bemerkbar machen. Zuerst gab es einen griechischen Doppelerfolg an den Brettern 5 und 6. Paschalis Tsolakidis konnte in seiner Partie gegen Francesco Petitto nach ausgeglichener Eröffnung sukzessive die Initiative übernehmen und durch einen Mattangriff im Schwerfigurenendspiel gewinnen. Vasileios Telioridis hatte lange Zeit die etwas angenehmere Stellung ohne konkrete Fortschritte zu machen. Das änderte sich, als der Crailsheimer Bernhard Grzyb einen Läufer einstellte. Er versuchte zwar noch lange, das Endspiel mit Minusfigur zu verteidigen, musste aber schließlich Vasileios zum Sieg gratulieren.

Somit war der Mannschaftssieg in trockenen Tüchern und die folgende Niederlage von Guido Vielsack an Brett 4 zu verschmerzen. Guido spielte die richtige Kombination leider einen Zug zu spät, was anstelle eines Qualitätsgewinns ein gegnerisches Damenopfer zur Folge hatte, mit dem Peter Steinbach die schwache Grundreihe von Guido ausnutzen konnte. Der Crailsheimer spielte anschließend zwar auch ungenau und erreichte statt einer möglichen Mehrfigur nur ein Leichtfigurenendspiel mit einem Mehrbauern, was aber dennoch zum Sieg ausreichte.

Die beiden letzten noch laufenden Partien stellten dann den hohen 6,5:1,5-Erfolg für Grunbach sicher. An Brett 2 hatte Berthold Rabus im Mittelspiel einen Bauern gewonnen. Allerdings hätte sein Gegner Anton Wilhelm in der Folge ein Turmendspiel mit 3 gegen 4 Bauern auf einem Flügel erreichen können, was in aller Regel remis ist. Er ließ diese Gelegenheit aber in (beidseitiger) Zeitnot aus. Nach der Zeitkontrolle verfügte Berthold dann in einem Doppelturmendspiel neben dem Mehrbauern auch über die aktiveren Türme und konnte diesen Vorteil schließlich verwerten.

Den Schlusspunkt setzte Jürgen Ditter an Brett 4. Nach der Eröffnung war er mit seiner Stellung nicht so recht zufrieden. Durch ein Bauernopfer, das Lars Rinas wohl besser abgelehnt hätte, kam Jürgen dann jedoch zu einem starken Königsangriff. Hier fand er keine zwingende Fortsetzung, die aber – wie er richtig vermutete – vorhanden war. Mit Computerhilfe finden sich gleich mehrere Gewinnvarianten, die schönste davon mit einem spektakulären Damenopfer. Stattdessen verflachte die Partie durch mehrere Abtausche in einem ausgeglichenen Turmendspiel, das der Crailsheimer aber solange misshandelte, bis Jürgen schließlich doch noch gewinnen konnte.

Grunbach 1 behauptet durch diesen Sieg die Tabellenführung in der Landesliga. Die Meisterschaft entscheidet sich jedoch erst am letzten Spieltag. Unterkochen gab beim 4:4 gegen Aalen-Ellwangen einen Mannschaftspunkt ab, ist aber weiterhin im Titelrennen. Somit gilt es für Grunbach in der letzten Runde gegen Oberkochen nochmals konzentriert zu Werke zu gehen.

Berthold Rabus

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