Etwa 20 passionierte Schachspieler aller Spielstärken lauschten den Ausführungen von GM Spyridon Skembris. Dabei gelang es dem Kommentator ein ums andere Mal die live aus Berlin übertragenen Züge mit besonderen Anmerkungen zu versehen. Dirk König vom SC Grunbach agierte gewissermaßen als Co-Kommentator und trug das eine oder andere Mal Aspekte abseits des Brettgeschehens bei oder übersetzte bei Verständnisschwierigkeiten die in englischer Sprache gehaltenen Kommentare. Dabei trugen die Akteure im fernen Berlin wesentlich zum Gelingen des Nachmittags bei. Keine Spur von vorsichtigen Abtasten, wie sonst bei den Erstrunden solcher Events schon oft gesehen. Am Ende siegen die Favoriten Fabiano Caruana und Wladimir Kramnik mit Weiß und Shachrijar Mamedjarov gelang sogar ein Schwarzsieg. Lediglich Lewon Aronian wich dem Kampf letztlich aus und willigte in eine Zugwiederholung und damit letztlich in ein Remis ein. Die Sicht eines Großmeisters auf den Kampf um die Felder trägt für die anwesenden Amateure wesentlich zum Verständnis des Geschehens in Berlin bei. Diese Antworten auf die Frage „Warum“ ergibt für die Zuhörer einen Trainingseffekt, der die simple Bewertung der im Schachsport verbreiteten Engines bei Weitem übersteigt. Für Außenstehende war es sicher sehr ungewöhnlich: es waren drei sehbehinderte Schachspieler zu Gast in Grunbach. Die Partien wurden dabei auf kleinen Steckschachbrettern ausgeführt und so konnte die blinden Schachfreunde die jeweiligen Stellungen ertasten und dabei den Ausführungen folgen. Der Schachclub Grunbach freut sich, dass die Veranstaltung so gut angenommen wurde. Wenn zum nächsten Public Viewing Großmeister Zigurds Lanka die Züge auf Deutsch kommentiert dürfte die Besucherzahl eher noch höher liegen. Die Veranstalter würde es freuen!