Vereinsgeschichte 2

Die Gründerjahre

(1962 bis 1971)

Gasthof Lamm

Vereinsabend 1963

Gründungsurkunde

 

Die Spiellokale des Vereins:

1962 bis 1963         Gasthof Lamm

1963 bis 1966         Café Ehmann

1966 bis 1993         Weinstube Traube
Sonntags seit 1991-2016: „Altes Rathaus“

1993 bis 2007         Gasthof Hirsch

2007 bis 2016        Gaststätte Stegwiesen

2016 bis heute       Bürgerhaus Grunbach

 

Egbert Bublitz

Die ersten 10 Jahre sind von einem kräftigen Aufschwung gekennzeichnet. Bald sind über 30 Mitglieder in 3 Mannschaften für den Verein im Einsatz. Vier Meisterschaften werden gewonnen. Vereinsintern dominiert zunächst der Spielleiter Emil Stich (Foto links) selbst das sportliche Geschehen. Ab 1967 übernimmt Egbert Bublitz die sportliche Vorherrschaft. Gerade in den ersten Jahren waren viele Freundschaftsspiele gegen andere Vereine, wie zum Beispiel Fellbach, Winnenden, Waiblingen oder Lorch ein sehr belebendes Element des jungen Vereins. Die Vereinsvorsitzenden sind zunächst Waldemar Walter (Foto rechts) und später Rudolf Besemfelder.

1.11.1962           Es wird eine Anzeige im Grunbacher Gemeindeblatt mit Aufruf aller Interessierten zur Teilnahme an der Gründungsversammlung veröffentlicht.

2.11.1962           Die genannte Versammlung findet um 19 Uhr mit Gründung des Schachclub Grunbach im Gasthof „Zum Lamm“ statt.

20.11.1962          Der Schachclub Grunbach beantragt die Mitgliedschaft im Schachverband Württemberg-Hohenzollern. Am 14.12.1962 erfolgt die Aufnahme in den Schachverband Württemberg-Hohenzollern durch Schreiben des damaligen Verbandsvorsitzenden Anton Munz (Gmünd).

14.1.1963           Am 14.1.1963 tritt mit Sophie Gruber aus Geradstetten erstmals eine Frau dem Verein bei. Zudem sind Sophie Gruber und der am gleichen Tag eingetretene und ebenfalls aus Geradstetten stammende Hans-Joachim Pfleiderer, die ersten Nicht-Grunbacher im Verein. Der Schachclub umfasst nun 14 Mitglieder.

1.2.1963             Die sportliche Zuordnung des Schachclub Grunbach wird durch den Schachverband wunschgemäß zum Bezirk Ostalb und Kreis Gmünd festgelegt.

9.5.1963             Der Vorsitzende des Schachverbandes Württemberg-Hohenzollern, Herr Anton Munz, wohnhaft in Schwäbisch Gmünd und gleichzeitig Kreisvorsitzender des Schachkreis Gmünd, besucht den Vereinsabend des SC Grunbach, um die Spielstärke der Grunbacher zu überprüfen.

22.5.1963           Der erste Freundschaftskampf wird gegen die gemischte II. und III. Mannschaft des SV Schorndorf ausgetragen und endet mit 3,5:4,5 und einem achtbaren Ergebnis, da der Großteil der Grunbacher noch keine Turniererfahrung besitzt. An den Spitzenbrettern punkten Emil Stich und Alfred Ried. Außerdem gewinnt Wilhelm Heinkel und Otto Wiesner steuert ein Remis bei.

6.6.1963             Ein zweiter Freundschaftskampf gegen die in der Kreisklasse spielende Mannschaft des SV Heubach geht mit 3:5 verloren. Gewinnen konnten Elmar Volk und Harry Lilja, während Alfred Ried und Richard Herzer remisierten. Ein Rückkampf in Heubach wird am 5.7.1963 dann allerdings schon nach Siegen von Emil Stich, Waldemar Walter und Richard Herzer sowie Remis durch Alfred Ried und Otto Wiesner mit 4:2 gewonnen.

14.6.1963           Das damalige „Bürgermeisteramt Grunbach i.R.“ bewilligt dem Schachclub einen Zuschuss in Höhe von 100 DM zur Anschaffung von weiteren Spielgeräten.

12.7.1963           Ein Freundschaftsspiel wird gegen den Kreisklassenverein Welzheim im Gasthaus Lamm in Welzheim ausgetragen. Der Kampf geht nach nur 3 Stunden überraschend deutlich mit 6:2 zu Gunsten der Grunbacher aus, die sich nunmehr für die anstehenden Ligabegegnungen gut gerüstet fühlen. Durch die Ergebnisse der ersten Freundschaftspiele wird dem Schachclub gestattet, gleich im ersten Jahr mit der ersten Mannschaft in der A-Klasse zu starten. Eine zweite Mannschaft startet in der B-Klasse.

1.10.1963           Wechsel in das Spiellokal „Café Ehmann“. Im Gasthof Lamm war es in den Wintermonaten erwünscht, dass je Spieler ein oder zwei Briketts zum Heizen mitgebracht wurden. Das Nebenzimmer, welches normalerweise nicht genutzt wurde und nur für den Schachclub geheizt werden musste, blieb dennoch oft kalt. Dies war sicher ein Grund dafür, dass der Schachclub im Winter 1963/64 das Spiellokal wechselte und ins „Café Ehmann“ übersiedelte. Im ersten Stock des Cafés erhielt der Schachclub in einem Raum eine Möglichkeit die Vereinsabende abzuhalten. Hier war es sehr gemütlich, aber leider wurde der Platz bald für den wachsenden Verein zu klein.

30.5.1964           Der Schachclub Grunbach führt ein Preisskatturnier im Café Ehmann (Olgastift) durch. Skat war neben dem Schach ein durchaus bestimmendes Element in den Anfangsjahren. Nicht selten wurden gegen 22 Uhr die Schachbretter zur Seite geräumt und es wurde Skat gespielt.

30.8.1964           Ein Freundschaftsspiel gegen die SF Winnenden verlieren die Grunbacher mit 5:9.

31.1.1965           Im zweiten Anlauf gelingt mit der Meisterschaft in der A-Klasse der Aufstieg in die Kreisklasse. Diese erste Meisterschaft in der Geschichte des Schachclub Grunbach errangen die Schachfreunde Emil Stich, Alfred Ried, Otto Wiesner, Egbert Bublitz, Helmut Sattelmaier, Ulrich Mangold, Waldemar Gerst, Waldemar Walter und Elmar Volk. Die unterlegenen Gegner waren die Schachvereine Post Gmünd, Bettringen, Gmünd 26, Heubach und Mögglingen.

26.8.1965           Die Mitgliederzahl steigt auf 32 Schachfreunde. Aufgrund dessen erfolgt erstmals und nur zwei Jahre nach dem ersten Auftritt einer grunbacher Vereinsmannschaft in den württembergischen Mannschaftswettbewerben die Meldung einer dritten Mannschaft. Bis heute hat der SC Grunbach nie mehr mit weniger als drei Mannschaften am Spielbetrieb des Schachverbandes Württemberg und seiner Untergliederungen teilgenommen.

30.1.1966           Die Kreisklasse war nur eine Durchgangsstation! Es gelingt der ersten Mannschaft mit Mannschaftsführer Alfred Ried und einem überzeugenden 6:2-Sieg über Welzheim der Meistertitel in der Kreisklasse und der Durchmarsch in die Bezirksliga, in welcher man 5 Jahre verbleibt. Zur damaligen Zeit war die Bezirksliga die dritthöchste Spielklasse in Deutschland. Eine bundesweite Ligastruktur oberhalb der Verbandsgebiete wurde erst 1974 eingeführt.

13.4.1966           Es erfolgt der Wechsel in das Spiellokal „Weinstube Traube“ (Foto). Auf der Suche nach größeren Räumlichkeiten wurde man 1966 schließlich mit der Weinstube Traube einig und blieb hier für 27 Jahre. Bei der Gastfamilie Hottmann hatte man stets ein offenes Herz für die Anliegen des Vereins, der nicht selten den Geduldsfaden des Wirtes auf das äußerste strapazierte, wenn wieder einmal die letzten Partien erst weit nach Mitternacht beendet wurden.

15.5.1966           Ein erster großer Vereinsausflug führt den Schachclub nach Beilstein zur dortigen Burg Langhans mit Besichtigung der Falknerei. Ein Mittagessen in Bad Wimpfen und eine Schifffahrt zurück nach Heilbronn rundet den Busausflug ab. Die Organisation ist dem ersten Vorsitzenden Waldemar Walter zu verdanken.

20.10.1966          Das Bürgermeisteramt in Grunbach gewährt erneut einen Zuschuss in Höhe von 100 DM zur Anschaffung von drei Schachuhren. Für den jungen und finanzschwachen Schachverein hat die Unterstützung durch die Gemeinde eine große Bedeutung. Schachuhren waren in den 60er-Jahren teuer und keineswegs selbstverständlich. Es war üblich und notwendig, zu Auswärtsspielen vier Uhren mitzunehmen, da der gastgebende Verein oftmals nicht über eine ausreichende Anzahl von Schachuhren verfügte. In den Mannschaftsmeldebögen war anzugeben, über wie viele Uhren der Verein verfügt.

27.4.1967           Hommage an eine andere Zeit: „Zum Gedenken an den kürzlich verstorbenen Alt-Bundeskanzler Konrad Adenauer erheben sich alle Anwesenden bei der Hauptversammlung, während der 1. Vorsitzende, Waldemar Walter, den Lebenslauf verliest und die Verdienste dieses großen Staatsmannes würdigt.“ Ähnliches wäre heute wohl nicht mehr denkbar.

24.9.1967           In Bartholomäe wird ein Mannschaftsblitzturnier für Vierermannschaften ausgetragen, an welchem sich der SC Grunbach mit vier (!) Mannschaften beteiligt. Die erste Mannschaft belegt Platz 7 bei 33 teilnehmenden Mannschaften.

Januar 1968        Die zweite Mannschaft erringt ihre erste Meisterschaft. Sie wird mit 10:0 Mannschaftspunkten erstmals Meister in der A-Klasse, in welche sie erst im Jahr zuvor aufgestiegen waren. Ein glatter Durchmarsch für Werner Weiß, Otto Wiesner, Werner Matzel, Klaus Bunge, Hans-Joachim Pfleiderer, Joachim und Heinz-Dieter Baun sowie Sophie Gruber!

4.4.1968             Rudolf Besemfelder (Foto) wird zum 1. Vorsitzenden des Schachclub Grunbach gewählt. Besemfelder wird damit Nachfolger des am 6.10.1967 zurückgetretenen Waldemar Walter. Besemfelder ist bei seiner Wahl 60 Jahre alt. Kein neugewählter Vorsitzender war bisher bei Amtsantritt älter.

4.4.1968             Die Vermittlung von Schachtheorie durch Spielleiter Emil Stich am Demonstrationsbrett sowie kostenlos zur Verfügung gestellte Schachliteratur seitens des Vereins sollen die Spielstärke der Mitglieder heben. Die Vermittlung von Schachtheorie wird erst im Dezember 1976 mangels Interesse wieder eingestellt.

18.6.1968           Der Vorstand beschließt die Einführung eines „Familienbeitrages“ in Höhe von 2,25 DM im Monat. „Das bedeutet, Ehefrauen zahlen die Hälfte“ wird im Protokoll der Vorstandssitzung protokolliert. Der Monatsbeitrag für Erwachsene beträgt zu dem Zeitpunkt 1,50 DM. Viel genutzt wird der Familienbeitrag allerdings nicht.

4.5.1969             Der Verein unternimmt eine „Blütenwanderung“ nach Reichenbach. In den ersten Jahren des Schachclubs fanden verstärkt gemeinsame Wanderungen und sogenannte Kameradschaftsabende statt.

8.3.1970             Mit einem 4,5:3,5-Sieg über Bettringen erreicht die zweite Mannschaft des SC Grunbach Platz 2 mit 8:4 Mannschaftspunkten in der Kreisklasse und steigt erstmals in die Bezirksliga auf.

12.3.1972           In den letzten Spielzeiten landete Grunbach I immer auf einem vorderen Tabellenplatz in der Bezirksliga. Jetzt gelang, mit Mannschaftsführer Günter Döbert und mit dem Spitzenspieler Egbert Bublitz sowie Franz Weber, Emil Stich, Bernhard Krüger, Otto Wiesner, Ulrich Mangold und Hans Meyer, endlich der Aufstieg in die Landesliga. Bis zur Einführung einer bundesweiten Ligastruktur 1974 ist die Landesliga die zweithöchste Spielklasse in Deutschland. In 25 der nächsten 30 Jahre wird die erste Mannschaft in der Landesliga spielen. In diese Zeit fallen zwei Aufstiege in die Verbandsliga und zwei Abstiege in die Bezirksliga.

19.3.1972           Im gleichen Jahr steigt die zweite Mannschaft mittels Vizemeisterschaft in der Kreisklasse auf. Damit gelingt der sofortige Wiederaufstieg.

10.5.1972           Nach fünfmaligem Gewinn geht der erste Vereinsmeisterpokal endgültig in den Besitz von Egbert Bublitz über. Dabei hatte Emil Stich, der im Erfolgsfalle ebenfalls seinen 5. Titel gefeiert hätte, die Vorrunde noch dominiert und mit 2 Punkten Vorsprung auf Bublitz abgeschlossen. Emil Stich konnte die Rückrunde jedoch nicht mitspielen und musste aus dem Turnier aussteigen. Bublitz wird nach diesem 5. Erfolg in nur 6 Jahren nie wieder den Titelgewinn erreichen, obwohl er regelmäßig vordere Plätze belegt, darunter einige Zweite.