Die Vorgeschichte
(1954 bis 1962)
Die 11 "Gründerväter"
- Waldemar Walter (1. Vorsitzender)
- Wilhelm Heinkel (2. Vorsitzender)
- Emil Stich (Spielleiter)
- Richard Herzer (Kassenwart)
- Waldemar Gerst (Schriftführer)
- Rudolf Peichl
- Harry Lilja
- Kurt Stadler
- Hermann Heinkel
- Otto Wiesner
- Heinz-Dieter Baun
Bereits etliche Jahre bevor es in Grunbach einen offiziellen Schachclub gab, wurde im „Gasthaus Löwen“ in der Bahnhofstraße (Foto), dort wo heute das Gebäude der Kreissparkasse steht, in einer zwanglosen Runde das „königliche Spiel“ gepflegt. Die Initiatoren hierzu waren im Jahre 1954 der Lehrer Emil Stich und der Ingenieur Wilhelm Heinkel. Emil Stich warb in der Schule für das Schachspiel, das seiner Meinung nach gute Leistungen in Mathematik fördere. Die damalige Annahme ist heute längst durch Studien belegt und auch durch die notwendige Übung der Konzentration beim Schach auf weitere Schulfächer ausweitbar. Otto Wiesner und Waldemar Walter ergänzten diese Runde, die zur späteren Abendstunde gern vom Schach zum Skat überging. Gelegentlich gesellten sich Waldemar Gerst und Rudolf Peichl hinzu. Von Letzterem ist überliefert, dass er eine verlorene Partie stets beendete, indem er mit ganzem Arm die Figuren vom Brett schob. Den sechs Schachfreunden reichte es schließlich nicht mehr nur unter- und gegeneinander zu spielen und so inserierte man am 1. November 1962 die folgende kleine Notiz im Gemeindeblatt von Grunbach:
„In Grunbach soll ein Schachverein gegründet werden. Zu diesem Zweck werden alle Freunde des schönen Spiels, die Mitglieder werden wollen, für Freitag, 2. November, 19.00 Uhr ins „Lamm“ eingeladen.“
Am besagten Abend wurde schließlich von insgesamt elf Schachspielern im Gasthaus Lamm der „Schachclub Grunbach“ gegründet. Der Spielabend wurde auf Donnerstag festgelegt und daran hat sich bis heute nichts geändert. Als ersten Vorsitzenden dieses damals einzigen Schachclubs zwischen Waiblingen und Schorndorf wurde der damals 44-jährige Waldemar Walter gewählt. Triebfeder des Vereins war freilich über Jahre hinweg Spielleiter Emil Stich, das mit 49 Jahren älteste Mitglied des neuen Schachclubs, der zudem auch sportlich die ersten vier Vereinsturniere zu seinen Gunsten entscheiden konnte. Erneut zeigt sich, dass Alter im Schachsport kein Nachteil sein muss, sondern mit Erfahrung gut ausgeglichen werden kann.
Der 23-jährige Waldemar Gerst, damals Schriftführer und ein Schüler des Volksschullehrers Stich, erinnert sich noch gut daran, dass die einzelnen Spieler gleich am Sonntag die Partieformulare an Emil Stich weitergaben und sich dann beim nächsten Spielabend seiner Kritik stellen mussten. Dass die neugegründete Schachgemeinde sich „Club“ und nicht "Verein" nannte, ist ebenso auf Stich zurückzuführen, wie auch die Zugehörigkeit zum Schachbezirk Ostalb. Mit Worten wie „Ein Verein hat mindestens 50 Mitglieder und wir höchstens 30, daher sind wir ein Club und kein Verein“ oder „Wir spielen lieber gegen Welzheim 1 oder Plüderhausen 1 als gegen Stuttgart 7“ hat Stich zumeist die Diskussionen entschieden. Richard Herzer, der mit 28 Jahren neben Waldemar Gerst und dem 20-jährigen Heinz-Dieter Baun zu der jüngeren Garde zählte, übernahm in den Anfangsjahren die Kassenführung und der 48-jährige Wilhelm Heinkel erledigte die Aufgaben des stellvertretenden Vorsitzenden. Zunächst waren nur grunbacher Spieler Mitglied im Schachclub, aber schon bald gesellten sich auch Spieler aus den umliegenden Orten Geradstetten, Endersbach und Winterbach sowie etwas später Stetten und Rommelshausen dazu.