Nach der nicht einkalkulierten Niederlage am vergangenen Spieltag gegen Kornwestheim stand die 1. Mannschaft im Auswärtsspiel bei Feuerbach unter Zugzwang. Mit einem knappen, aber ungefährdeten 4,5:3,5-Erfolg konnten zwei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt eingefahren werden.
Zu Beginn gab es ein paar bange Minuten auf Grunbacher Seite, da zwei Spieler um kurz nach 10 Uhr noch nicht anwesend waren. Auf telefonische Nachfrage stellte sich heraus, dass die beiden zur falschen Spielstätte (Ausweichadresse der Feuerbacher) gefahren waren. Glücklicherweise war diese nicht weit entfernt, so dass es keine Probleme mit der Karenzzeit gab.
Bis die beiden eintrafen, hatten Jan Dietzel und Harald Keilhack an Brett 2 schon ihr Tagwerk vollbracht und sich nach acht Zügen auf ein „Großmeisterremis“ geeinigt.
Anschließend gab es weitere Punkteteilungen, die aber ausgekämpft waren:
Peter Brun (7) übersah gegen Gerhard Schuster ausgangs der Eröffnung einen Figurengewinn. Nach dem Abtausch etlicher Figuren wurde die Partie in einem ausgeglichenen Doppelturmendspiel Remis gegeben.
Dirk König (5) hätte nach einem Bauernvorstoß im Zentrum mit der richtigen Fortsetzung gewinnbringenden Vorteil erhalten können, was aber ohne Hilfe des Computers nicht so einfach zu sehen war. Zwar übte Dirk auch in der Partie noch leichten Druck aus, den sein Gegner Alexander Grundmann aber im weiteren Verlauf neutralisieren konnte. Auch hier wurde nach dem Abtausch mehrerer Figuren im Endspiel der Punkt geteilt.
Jürgen Ditter (3) hatte sich ebenfalls sukzessive einen Vorteil erarbeitet, diesen aber anschließend wieder eingebüßt. Somit war seiner Partie mit Armin Zimber das gleiche Schicksal beschieden.
Danach ging Feuerbach kurzzeitig in Front. Allerdings ließ auch Linda Gaßmann (6) gegen Herbert Schweizer-Frank zuerst eine Gewinnfortsetzung aus. Im weiteren Verlauf nahm die Partie an Schärfe zu und der Vorteil wechselte mehrmals hin und her. In den taktischen Verwicklungen hatte schließlich der Feuerbacher das bessere Ende für sich, wobei auch die Zeitnot von Linda eine Rolle spielte.
Lange Bestand hatte die Feuerbacher Führung aber nicht. Berthold Rabus (4) konnte gegen Hans-Reiner de Boer langsam, aber sicher die Initiative übernehmen und einen Bauern gewinnen. Nach Damentausch verfügte Berthold im Turmendspiel zusätzlich über die bessere Leichtfigur und brachte den Punkt sicher nach Hause.
Beim Zwischenstand von 3:3 spielten noch unsere beiden Griechen (ob das damit zusammenhing, dass sie erst später begonnen hatten…?):
Vasileios Telioridis (8) konnte schon früh eine Ungenauigkeit seines Gegners Ingo Wenninger ausnutzen und gewann einen Bauern. Anschließend spielte er geduldig weiter – in der Gewissheit, dass zuerst ein und dann zwei Freibauern am Damenflügel schlussendlich problemlos zum Sieg reichen.
Am Spitzenbrett lieferten sich Spyridon Skembris und Christian Beyer ein langes Gefecht. Spyridon hatte zwischenzeitlich einen Mehrbauern, ohne damit aber Vorteil zu erzielen. Im Leichtfigurenendspiel versuchte der Feuerbacher noch, die Mannschaftsniederlage zu verhindern. Schließlich ging es aber für keine Seite mehr richtig weiter und nach einer Zugwiederholung wurde der Punkt geteilt.
Fazit: Zwei wichtige Mannschaftspunkte, aber viele ausgelassene Chancen. Wenn man den Spielverlauf nochmals Revue passieren lässt, wäre auch ein 6:2 möglich gewesen.
Am nächsten Spieltag steht das Heimspiel gegen Ludwigsburg auf dem Programm. Die Ludwigsburger haben in der letzten Saison als Aufsteiger problemlos den Klassenerhalt erreicht. Hier ist wiederum eine konzentrierte Grunbacher Mannschaftsleistung und ggf. eine bessere Chancenverwertung gefragt.
Berthold Rabus