Grunbach 1 empfing am 3. Spieltag der Verbandsliga die Gäste vom SK Sontheim/Brenz. Grunbach musste kurzfristig den Ausfall zweier Stammspieler verkraften. Auch Sontheim trat nicht in Bestbesetzung an, entführte aber durch ein 3:5 beide Zähler vom Remstal auf die Alb.
In der ersten beendeten Partie zwischen Berthold Rabus (3) und Edwin Riefner gab es eine Punkteteilung in einem ausgeglichenen Turmendspiel. Nach einer kleinen beidseitigen Ungenauigkeit in der Eröffnung hatten beide Spieler nicht mehr viel zugelassen.
Bald danach zeichnete sich ab, dass es für Grunbach an diesem Tag schwer werden würde.
Peter Morlock (8) hatte gegen Josef Mayer einen Mehrbauern und gutes Spiel. Er berechnete aber eine Abtauschkombination falsch und landete in einer schwierigen Stellung. Anstelle eines langen Leidens suchte er sein Heil mittels eines Figurenopfers im Königsangriff. Sein Gegner konnte sich aber erfolgreich verteidigen, wonach die Mehrfigur den Gewinn sicherte.
In der Begegnung zwischen Oskar Volk (2) und Sören Pürckhauer verzichtete zuerst der Grunbacher, dann der Sontheimer auf die Rochade, was sich jeweils als nicht gut erwies. Nach dieser Sequenz hatte Oskar deutlichen Vorteil. Er geriet aber bald in Zeitnot und stellte einen Bauern im Zentrum ein. Seine Stellung war immer noch spielbar, doch die Uhr machte sich weiterhin bemerkbar. Nach einem weiteren Fehler war entscheidender Materialverlust nicht mehr zu vermeiden.
Gleich danach erhöhte Sontheim zum vorentscheidenden 0,5:3,5 aus Grunbacher Sicht. Vasileios Telioridis (4) öffnete gegen Neil Albrecht mittels eines vorübergehenden Bauernopfers das Zentrum. Beim Rückgewinn des Bauern wählte er nicht die beste Zugfolge und musste die Zersplitterung seiner Bauernstellung am Königsflügel zulassen. Sein Gegner drang zudem mit einem Turm auf die 2. Reihe ein und nutzte diese Vorteile im Turmendspiel zu einem sicheren Gewinn.
Nun war es endlich Zeit für den ersten Grunbacher Partiegewinn, den Dirk König (5) einfuhr. Seinem Kontrahenten Andreas Klein unterlief in der Eröffnung eine Ungenauigkeit, als er mit seinem Springer auf e2 den Läufer auf f1 verstellte, was zur Folge hatte, dass der Th1 nicht mitspielte und vor allem der König in der Mitte stecken blieb. Diese Figurenkonstellation stand auch nach weiteren 15 Zügen noch auf dem Brett, als Dirk mit einem Figurenopfer das Zentrum öffnete und über den wehrlosen König herfiel. Damit nicht genug: Der Figurenstau löste sich erst mehrere Züge später auf, als Dirk den Springer auf e2 schlug und zum Ende mit einer glatten Mehrfigur verblieb.
Die Grunbacher Aufholjagd ging an Brett 1 weiter, wo Jan Dietzel gegen Kevin Walter gewann. Jans Gegner hatte einen Bauern am Damenflügel geopfert und sich dadurch wohl Spiel im Zentrum versprochen. Jan hielt seine Stellung aber gut zusammen und ging nach einem etwas zahnlosen Sontheimer Angriff am Königsflügel erfolgreich zur Gegenattacke über.
Dann wurde gewiss, was sich schon länger abgezeichnet hatte: Sontheim stellte den Mannschaftssieg sicher. Udo Bangert (7) hielt nach der Eröffnung einen Bauern fest, den sein Gegner Dieter Frühsorger geopfert hatte. Er geriet dabei jedoch in eine passive Stellung und sah sich starkem Druck in Form der halboffenen b-Linie und des Läuferpaars ausgesetzt, dem er schließlich nicht mehr standhalten konnte. Nach einem Einschlag auf b7 landete Udo in einem verlorenen Leichtfigurenendspiel.
Angesichts der bereits feststehenden Grunbacher Niederlage fiel es nicht mehr ins Gewicht, dass Alexander Siopidis (6) seine klar gewonnene Stellung gegen Safet Trepca nicht in einen Sieg ummünzen konnte. In der Eröffnung und auch im Mittelspiel ging es in dieser Partie etwas drunter und drüber. Schließlich konnte Alexander die bessere Leichtfigur auf dem Brett behalten und nach dem Abtausch aller weiterer Figuren ein gewonnenes Endspiel mit Springer gegen Läufer erreichen. Am Ende einer langen Partie ließ er seinen Gegner aber noch ins Remis entschlüpfen.
Grunbach steht nun mit einem ausgeglichenen Punktekonto im Mittelfeld der Tabelle und erwartet am nächsten Spieltag den starken Aufsteiger und aktuellen Tabellenführer Heilbronn-Biberach.
Berthold Rabus