Am dritten Spieltag der Bezirksliga setzte es die erste Saisonniederlage bei den Turn- und Sportfreunden Welzheim 1.
Reiner Lenz an (Brett2) sah sich erstmals mit der Zugfolge des Londoner Systems durch seinen Gegner, Daniel Seibold, konfrontiert. Reiner konnte trotz der für Ihn ungewohnten Eröffnung problemlos das Spiel ausgleichen. Im Weiteren entstand ein Spiel, in dem keiner der Beteiligten einen entscheidenden Vorteil für sich generieren konnte. Und nach zahlreichen Abtauschen deutete Reiner mit zweimaliger Zugwiederholung seine Bereitschaft zu einem Remis an was umgehend im 21. Zug von Daniel Seibold akzeptiert wurde. Spielstand 0,5 – 0,5.
In der Partie von Herbert Schnaitmann an (Brett 5) mit seinem Gegner Wolfgang Göhringer ergaben sich schnell asymmetrische Stellungen mit beiderseitigen Chancen, die aber keiner der Kontrahenten für sich zu einem entscheidenden Vorteil nutzen konnte. Und nachdem die meisten Leichtfiguren abgetauscht waren, verflachte das Spiel und die Beteiligten einigten sich auf Remis. Spielstand danach 1-1.
Dann folgte der erste volle Punkt zum 2 – 1 für die Gastgeber. Rainer Kindsvater an (Brett 1) hatte einen Bauernverlust übersehen und sah sich mit einer langen Verteidigungsschlacht konfrontiert, (für die er wohl heute nicht den Nerv hatte oder gerüstet war), oder einem Angriff mit Springeropfer für den er sich schließlich entschloss. Seinem Gegner, Eberhard Fink, gelang es aber immer wieder durch gutes Defensivspiel alle Drohungen zu parieren. Schließlich gab Rainer seinem Gegner die Hand zu Aufgabe der Partie als die Niederlage klar ersichtlich war.
An (Brett 3) tat sich Johannes Peper gegen Peter Eggert schwer in den Bahnen der Nimzo-Indischen Partie auch nur kleinste Vorteile für sich zu erarbeiten. Und alle Drohungen, die Johannes nach der Eröffnungsphase, die beide fehlerfrei spielten, aufstellte, konnte sein Gegner mit Leichtigkeit parieren. Deshalb, und wohl auch mit Hinblick auf zwei sich abzeichnende Siege für Welzheimer Spieler, bot Peter Eggert im 16. Zug erstmals Remis an. Aber genau aus demselben Grund lehnte Johannes das Remis ab und versuchte sich noch acht weitere Züge erfolglos als Fallensteller. Dann aber, im 24. Zug nahm er das erneute Remis Angebot zum Zwischenstand von 2,5 – 1,5 an, weil er absolut keine Chancen auf eine vorteilhafte Fortsetzung sah. Es sprach für die sehr gute Stellungsbeurteilung der beiden Kontrahenten, dass selbst Stockfisch die Schlussstellung in 5 Fortsetzungen mit 0,00 beurteilte.
Kurz darauf stellte sich der erwartete, zweite Sieg für einen Welzheimer Spieler ein. Mit den schwarzen Figuren geriet Bernd Hildenstein an (Brett6) schon in der Eröffnung durch eine für ihn fremde Zufolge seines Gegners, Timon Nonner, in massive Schwierigkeiten. Nachdem sich im 9. Zug ein schwarzer Springer auf e5 einnistete und zwei Züge später der andere ihn auf f3 unterstützte stand er sehr passiv und vermochte nach einem Springerdoppelopfer auf h7 und einem abschließenden Turmeinschlag auf demselben Feld die gegnerischen Drohungen nicht mehr parieren. Auch eine Denkinvestition von 40 Minuten in die Stellung brachte keine Rettung vor dem drohenden Matt, weshalb er 3 Züge später im 17. Zug dem Gegner die Hand zum Sieg und 3-1 Zwischenstand reichen musste.
Ulf Herrmann an (Brett7) kam gut aus der Eröffnung, aber seine Initiative wurde von seinem Gegner, Frederik Göhring neutralisiert. Im Bestreben, unbedingt gewinnen zu wollen, machte er einen Läuferzug mit der Hoffnung, einen Turm auf der 2. Reihe zu erobern. Die angestrebte Eroberung erwies sich aber als Fata Morgana, nicht aber weil Herrmann unter Flüssigkeitsmangel oder übertriebener Hitze im Spiellokal litt, sondern einfach, (ebenfalls ganz menschlich), weil die gewählte Zugfolge ein Loch hatte, denn der anvisierte Turm konnte sich befreien, und Herrmann verblieb mit einem Minusbauern. Diesen kleinen Vorteil ließ sich sein Gegner nicht mehr nehmen und verwertete ihn durch konsequentes und genaues Spiel zum Sieg. Mit diesem zwischenzeitlichen 4,5-1,5 stand der Mannschaftssieg der Welzheimer bereits nach Abschluss der sechsten Partie fest.
Reiner Wittmann an (Brett 4) kam gut aus der Eröffnung im C3 Sizilianer. Zu Beginn des Mittelspiels sah er eine Kombination, die seiner Berechnung nach einen Qualitäts- und Bauerngewinn versprach. Aber sein Gegner, Heiko Bubeck, fand eine gute Erwiderung, so dass statt des errechneten Vorteils nur ein Bauerngewinn und eine ungewollt defensive Stellung übrigblieb. Auch er lehnte das Remis Angebot seines Gegners, aus demselben Grund wie zuvor Johannes, ab und mühte sich weiter das sich abzeichnende Remis abzuwenden. Als aber der Mannschaftsieg der Welzheimer zwischenzeitlich durch die Niederlage von Ulf feststand, stellten beide die Bemühungen ein und einigten sich auf Remis. Und das war auch gut so aus Reiners Sicht, denn es hätte für Ihn am Königsflügel noch sehr gefährlich werden können, wenn sein Gegner nach längerer Investition seiner Bedenkzeit ein aussichtsreiches Opfer gesehen, und dessen Folgen berechnet hätte.
Zum Schluss sorgte Peter Brun, an (Brett 8) mit dem einzigen vollen Brettpunkt für Grunbach an diesem Tag für etwas Ergebniskosmetik zum Endstand von 5 – 3 für Welzheim. Die Partie, in der diesmal von ihm gewählten Caro Kann Verteidigung, in der er auch auf seine Rochade verzichtete, verlief einige Zeit sehr ausgeglichen. Nachdem aber sein Gegner, Björn Lang, zu optimistisch die g-Linie öffnete, konnte Peter Druck auf die weiße Königsstellung ausüben und nach einem Bauerngewinn im Mittelspiel in ein vorteilhaftes Turmendspiel überleiten, das er schließlich auch gewann.
Johannes Peper