Es verspricht gemeinhin einiges an Spannung, wenn der Erste der Tabelle gegen den Zweiten spielt. Und um es vorweg zu nehmen, die Kiebitze wurden nicht enttäuscht, zumal beide Mannschaften (fast) in Bestbesetzung antreten konnten. Von den Wertungszahlen her hatte dabei Unterkochen leicht die Nase vorne.
Zum Spielverlauf: als erstes einigte sich Peter mit den schwarzen Steinen an Brett 6 mit seinem Gegner auf Remis. Er konnte alle Drohungen und Pläne seines Kontrahenten neutralisieren, so dass man sich bei völliger Ausgeglichenheit die Hände gab. Kurz darauf kam es auch bei Andreas an Brett 4 zum Remisschluss. Er spielte ebenfalls mit Schwarz gegen seine Lieblingseröffnung und ließ hier nichts anbrennen. Leider streckte danach Dieter an Brett 7 die Waffen. Er musste sich schon früh auf der halboffenen c-Linie gegen einen Angriff auf seinen rückständigen Bauern erwehren, was letzten Endes nicht gelang, während der Unterkochener seinen Vorsprung stetig vergrößerte und sicher verwertete. Zu diesem Zeitpunkt stand Reiner an Brett 8 sehr vielversprechend, an den anderen Brettern war noch nichts entschieden. Ein Erfolg immer noch im Bereich des Möglichen. Zwischenstand 1:2.
An Brett 1 investierte Jonas Hetz viel Zeit in eine leicht bessere Stellung, die sein Gegner jedoch im Mittelspiel neutralisieren konnte. Aus Zeitgründen nahm Jonas das Remisangebot des Unterkocheners an. Im Nachhinein gab Jürgen Hartliebs Partie an Brett 3 den Ausschlag. Bei entgegengesetzten Rochaden entfaltete Jürgen mit Weiß am Königsflügel umsichtig seinen Angriff, hielt den Damenflügel geschlossen und erarbeitete sich einen deutlichen Vorteil von +4,9. Diese von beiden Seiten kämpferisch geführte Partie kostete jedoch viel Zeit, so dass beiden Kontrahenten für die letzten 15 Züge jeweils nur noch zwei Minuten + Aufschlag in komplizierter Stellung zur Verfügung standen. In dieser Phase startete der Unterkochener mit dem Mute der Verzweiflung einen (eigentlich inkorrekten) Gegenangriff. Leider griff hier Jürgen fehl, was zu einem Matt noch vor der Zeitkontrolle führte. Ein glücklicher Punktgewinn für Unterkochen. Nun mussten wir mindesten zwei der drei restlichen Partien für ein Unentschieden gewinnen. Udo hatte zu diesem Zeitpunkt jedoch einen Bauern weniger bei gedrückter Stellung. Bei Dirk König an Brett 3 war eine Stellung entstanden, in der eher er mit den schwarzen Steinen ums „Überleben“ kämpfte. Hier setzte ihm sein Gegner v.a. mit seinem Läuferpaar zu. Dirk gelang es jedoch, sich aktiv und umsichtig zu verteidigen, so dass er ebenfalls ein Remis beisteuern konnte. In der Zwischenzeit hatte Reiner Lenz an Brett 8 den verzweifelten Gegenangriff seines Gegners abgewehrt und in ein gewonnenes Turmendspiel übergeleitet, welches er souverän verwerten konnte. 3:4. Mit diesem Sieg keimte noch einmal leise Hoffnung auf. Diese Hoffnung währte jedoch nicht lange, da Udo sich zwar zäh mit Minusbauer verteidigte, jedoch keinerlei Gewinnchancen hatte. So musste er das Remisangebot seines Gegner annehmen. Endstand 3,5 : 4,5.
Nachdem wir in den ersten beiden Runden den anderen beiden Aufstiegsfavoriten Sontheim und Schwäbisch Gmünd Punkte abnehmen konnten, reichte es heute gegen starke Unterkochener leider nicht zu einem Punktgewinn. Mit jetzt 3:3 Punkten haben wir die ersten drei schwierigen Saisonspiele jedoch insgesamt gut gemeistert. Da alle anderen Favoriten noch gegeneinander spielen müssen, besteht nach wie vor die Chance, am Ende ganz vorne zu sein.
Peter Morlock