Am 3. Spieltag der Oberliga Württemberg gewann Grunbach 1 knapp mit 4,5:3,5 in Sontheim.
Den Anfang machte Spyridon Skembris (1), der gegen Neil Albrecht eine Zugwiederholung akzeptierte, weil er in einer erfolgversprechenden Fortsetzung einen wichtigen Zug nicht sah.
Auch Vasileios Telioridis (5) steuerte ein Remis bei. Er hatte gegen Sören Pürckhauer ein gewonnenes Turmendspiel auf dem Brett, setzte dann aber nicht konsequent genug fort.
Dirk König brachte Grunbach (7) mit einer schönen Partie in Führung. Er baute sich solide auf und nutzte ein paar Ungenauigkeiten von Jürgen Ullmann aus. Dirk gewann eine Qualität und erhielt zudem noch zwei weit vorgerückte verbundene Freibauern im Zentrum, was die gegnerische Stellung rasch kollabieren ließ.
Berthold Rabus (4) hatte gegen Kevin Walter nach der Eröffnung eine angenehme Position erhalten, schätzte die Stellung aber nicht korrekt ein. Er sah sich fälschlicherweise zu einem Qualitätsopfer gezwungen, ohne dafür ausreichende Kompensation zu erhalten. In komplizierter Stellung fanden beide Spieler aber nicht immer die besten Züge und Berthold konnte sich schließlich in ein Dauerschach retten.
Bei Andreas Schnabel (8) und Andreas Klein schwankte der Vorteil hin und her, bis der Sontheimer einem weit vorgerückten Grunbacher Freibauern nicht die erforderliche Aufmerksamkeit schenkte. Das resultierende Turmendspiel mit zwei verbundenen Freibauern am Damenflügel führte der Grunbacher Andreas problemlos zum Sieg.
Trotz des erfreulichen Zwischenstands von 3,5:1,5 sah es nicht unbedingt nach einem Grunbacher Sieg aus, denn in den noch laufenden Partien waren die Sontheimer mehr oder weniger klar am Drücker.
Umso wichtiger für Grunbach war es, dass Philipp Wagner (6) seine Partie gegen Edwin Riefner drehen konnte. Philipp stand die meiste Zeit unter Druck und geriet in eine verlorene Stellung. Dann übersah sein Gegner aber einen möglichen Figurengewinn und wählte eine falsche Abwicklung in ein ausgeglichenes Turmendspiel. Wohl angesichts des Spielstands verschmähte der Sontheimer ein Dauerschach und Philipp konnte den vollen Punkt und den Mannschaftssieg sichern. Somit war es zu verschmerzen, dass die beiden letzten Partien an Sontheim gingen.
Oskar Volk (3) verteidigte gegen Stefan Egle lange Zeit eine leicht schlechtere Stellung, um dann kurz vor dem Ziel doch noch zu scheitern.
Guido Vielsack (2) geriet gegen Thomas Brückner bereits in der Eröffnung entscheidend in Nachteil. Mit ein bis zwei Bauern weniger kämpfte er bis ins Springerendspiel noch lange, aber schließlich erfolglos.
Mit diesem wichtigen Sieg liegt Grunbach nach drei Spieltagen zusammen mit Heilbronn-Biberach überraschend auf Platz 1. Die Tabelle ist allerdings etwas verzerrt, da Jedesheim seine Mannschaft zurückgezogen hat. Aus diesem Grund hat Grunbach auch in der nächsten Runde spielfrei und greift erst wieder im Januar im Spiel gegen Schwäbisch Gmünd ins Geschehen ein.
Berthold Rabus