Wir hatten uns für diese Begegnung eine Punkteteilung erhofft, leider setzte sich die routiniertere und spielstärker besetzte Mannschaft doch durch. Gegen die Spieler an Brett 1, 2, 3 war nichts zu machen. Sie spielten ihre Qualitäten ( DWZ > 1400 ) voll aus und zeigten uns wie es geht! An den Brettern 4 - 6 hatten wir uns Chancen ausgerechnet, aber leider ging unsere Rechnung auch da nicht voll auf.
An Brett 1 hatte Jonathan Schackert einen schweren Stand gegen seinen starken Gegner, der ihn mit seinem überlegenen Spiel jederzeit im Griff und die besseren Strategien hatte. Von der Eröffnung bis zum Endspiel war sein Spiel wie aus einem Guss und durchdacht. So schaffte er mit einem starken Zentrum zu Beginn und danach mit gutem Figurenzusammenspiel eine saubere Leistung. Dem schlussendlichen Mattangriff konnte Jonathan nicht standhalten.
An Brett 2 ging es Julius Schackert nicht besser. Sein 91 - jähriger Gegner war schachtechnisch auf voller Höhe. Er spielte mit sizilianischer Eröffnung seine ganze Routine aus. Alle Gegenwehr half nicht - und zuletzt erlag der relativ schutzlose König in der Ecke dem Mattangriff.
An Brett 3 spielte auch Robert Wolf gegen einen überlegenen Gegner. Mit den schwarzen Steinen war er immer unter Druck und es gelang ihm nicht auszugleichen. Mit seinem ruhigen, besonnenen Spiel hielt er aber doch einigermaßen dagegen. Dann unterlief ihm aber eine Unachtsamkeit und er verlor durch Springerangriff seine Dame. Dann war kein Halten mehr. Mit zwei Türmen gegen Dame und Türme setzte sich sein Gegner durch.
An Brett 4 hatte Wilhelm Schindler kampflos einen Punkt gewonnen, die Gegnerin trat nicht an. Das erweckte gewisse Hoffnungen auf eine Punkteteilung, da die restlichen Partien nicht so ungleich besetzt waren.
An Brett 5 erfüllte Stefan Ohlert unsere Hoffnungen. Er errang den Punkt durch eine solide Leistung. Aus der spanischen Eröffnung heraus verlief die Partie ausgeglichen. Stefan spielte seinen Teil routiniert. Dann startete der Gegner einen Mattangriff mit Läufer und Dame auf den rochierten König. Er konnte durch die geschickte Verteidigung aber nicht durchdringen. Stefan stellte aber durch dieses Manöver zwei Bauern ein. Dann schlug Stefan zurück, gewann einen Springer und griff mit den Türmen den alleinstehenden König des Gegners an. Dem Angriff kann dieser nur mit Abtausch Dame gegen Turm standhalten. Damit besitzt Stefan aber entscheidenden Materialvorteil und der verunsicherte Gegner gab in Folge in Verluststellung auf.
An Brett 6 verlief die Partie äußerst misslich! Wolfgang Geiger hatte mit weiß zu Beginn und im Verlauf des Mittelspiels die Partie gut im Griff und Vorteil von zwei Bauern. Mit Raumvorteil und guter Stellung tauschte man zunächst die Damen ab. Mit Turmschwenk und Mattdrohung verliert der Gegner auch noch einen Turm! Im Gefühl der Materialüberlegenheit und der Mehrbauern unterlaufen ihm danach aber einige schwache Züge, die den Gegner nochmals aufbauen. Der Gegner versucht nun seine zwei Freibauern umzuwandeln. Während er dabei viel Geschick entwickelt agiert Wolfgang in der Abwehr unglücklich und es kommt zur Damenumwandlung. Damit ist das Spiel gelaufen und verloren. Das war eine bittere Niederlage für Spieler und Mannschaft.
Schade, aus der Traum - wir hätten es in der Hand gehabt eine Punkteteilung zu erreichen.
So müssen uns zwei Punkte gegen die spielstarken Waldstettener genügen.
Trotzdem ein Lob an alle Spieler, denn alle haben starke Partien gespielt, wenn auch nicht alle befriedigend ausgingen.
Auf ein Neues im neuen Jahr!
Wolfgang Geiger