Eine schmerzhafte 3,5:4,5-Niederlage musste Grunbach 1 am 7. Spieltag der Verbandsliga beim Auswärtsspiel gegen Stuttgart 3 einstecken. Dabei sah es zu Beginn des Mannschaftskampfs zunächst nicht schlecht für Grunbach aus. In der „2. Halbzeit“ kippte die Begegnung dann aber zugunsten von Stuttgart.
Tomas Danada (Brett 3) besorgte die baldige Führung für Grunbach. Sein Gegner Alexander Kozlov ließ Tomas‘ Angriff auf seine Königsstellung mehr oder weniger tatenlos über sich ergehen und musste schon frühzeitig die Waffen strecken.
Auch Patrick Höglauer (1) startete gegen Martin Hofmann erfolgreich einen Königsangriff. Der Stuttgarter fand nicht die optimalen Verteidigungszüge und verlor nach einem Übersehen zudem noch einen ganzen Turm.
Spyridon Skembris (4) war in eine gedrückte Position geraten, in der sein Gegner über deutlichen Raumvorteil verfügte. Spyridon hielt zwar seine Stellung gut zusammen, an Vorteil war aber nicht zu denken. Deshalb nahm er das Remisangebot von Matthias Strobel an.
Anschließend holte auch Laszlo Mihok (6) einen halben Punkt. Laszlo musste die gesamte Partie über um Ausgleich kämpfen. Auch in der Schlussstellung am Übergang in ein Doppelturmendspiel hätte sein Gegner Alexander Wettengel noch weiterspielen können.
Der Zwischenstand von 3:1 nach Beendigung der Hälfte der Partien sah somit noch ganz erfreulich für Grunbach aus. Aber anschließend sprang nicht mehr viel Zählbares heraus.
Andrej Durica (8) hatte die Eröffnung gegen Uwe Schiestl wie gewohnt sehr kreativ behandelt und zwischenzeitlich auch Ausgleich erreicht. In der Folge fand er aber nicht die richtigen Züge, um einen gegnerischen Freibauern im Zaum zu halten. Dieser drang bis auf die 7. Reihe vor, von wo aus er Andrejs Stellung lähmte und eine gewinnbringende Stuttgarter Taktik erlaubte.
Dirk König (7) hatte eine gute Partie gespielt – bis kurz vor Schluss. Mit einigen taktischen Finessen und der Kraft des Läuferpaars hatte er seinem Gegner Pavel Aksenov einen Bauern abgenommen. Das resultierende Läuferendspiel war für Dirk glatt gewonnen. Dann berechnete er aber den Übergang ins Bauernendspiel falsch und verdarb die Partie innerhalb von drei Zügen zuerst zum Remis und dann zum Verlust.
Nicht den besten Tag erwischt hatte Jewgeni Pogorelow (2). Er musste schon früh einen Bauern geben, ohne dafür Kompensation zu erhalten. Lange noch versuchte er vergeblich, sich gegen die sich abzuzeichnende Niederlage zu stemmen, musste aber schließlich Claus Seyfried zum Sieg gratulieren.
Somit hätte beim Stand von 3:4 aus Grunbacher Sicht Berthold Rabus (5) gewinnen müssen, um wenigstens noch einen Mannschaftspunkt zu retten. Nach kleineren Ungenauigkeiten in der Zeitnotphase war in seiner Partei gegen Lukas Forster ein Endspiel mit je zwei Türmen und einem Springer entstanden. Berthold hatte hier zu einem Zeitpunkt, in dem Dirk noch auf Gewinn stand, bereits Remis geboten, was sein Gegner aber abgelehnt hatte. In der Folge übersah Berthold eine Möglichkeit auf leichten Vorteil und als sich die Grunbacher Niederlage abzeichnete, war keine chancenreiche Fortsetzung mehr zu erkennen, weshalb sich Berthold ins Remis fügte.
Der Computer weiß es zwar wieder einmal besser und zaubert eine lange Zugfolge aus dem Hut, mit der ein Bauer zu gewinnen war. Das resultierende Turmendspiel mit vier gegen drei Bauern auf einem Flügel sollte bei genauem Spiel aber auch Remis sein.
Mit dieser gleichermaßen unerwarteten wie unnötigen Niederlage verabschiedet sich Grunbach aus dem Meisterschaftskampf. Bei noch zwei ausstehenden Spieltagen hat Stuttgart 2 mit zwei Mannschafts- und vielen Brettpunkten Vorsprung beste Chancen auf den Titel und den Aufstieg in die Oberliga.
Berthold Rabus